Papst ruft zur Selbstkritik auf

"Wir klagen oft über Fehler anderer und übersehen eigene"

"Jede Veränderung muss bei uns selbst beginnen", erklärt Papst Franziskus mit Blick auf die Texte des Evangeliums an diesem Sonntag. Das habe auch Auswirkungen auf das Miteinander, betont er beim Mittagsgebet.

Papst Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz / © Evandro Inetti (dpa)
Papst Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz / © Evandro Inetti ( dpa )

"Wir achten sehr genau auf die Fehler der anderen, auch die kleinsten. Unsere eigenen Fehler aber übersehen wir gern", mahnte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet. Zu oft werde über Dinge geklagt, die in der Gesellschaft, in der Kirche, in der Welt falsch liefen.

"Eigene Erbärmlichkeit erkennen"

"Jede fruchtbare Veränderung muss bei uns selbst beginnen, sonst gibt es keine Veränderung", betonte Franziskus. "Der Herr lade jeden ein, den Blick zu reinigen und die "eigene Erbärmlichkeit" zu erkennen. Dann öffne sich das Tor der Barmherzigkeit. Dabei sei Gott immer bereit, Fehler zu verzeihen. Und er fordere jeden auf, dies ebenfalls zu tun.

Seltene Krankheiten

Von einer "seltenen Erkrankung" spricht man dann, wenn weniger als fünf von 10.000 Einwohnern ein spezifisches Krankheitsbild aufweisen. Es gibt mehr als 8.000 seltene Erkrankungen. In Deutschland sind rund vier Millionen Kinder und Erwachsene betroffen.

Eine Person im Rollstuhl wird im Krankenhaus untersucht / © AnnGaysorn (shutterstock)
Eine Person im Rollstuhl wird im Krankenhaus untersucht / © AnnGaysorn ( shutterstock )

Papst ermutigt Wissenschaft zum Erforschen seltener Krankheiten

Der Papst hat während des Mittagsgebets die Wissenschaft zum Einsatz gegen seltene Erkrankungen ermutigt. Er rief alle Wissenschaftler auf, diese seltenen Krankheiten weiter zu erforschen, um den Betroffenen zu helfen. Dabei erinnerte er an den Tag der seltenen Krankheiten am kommenden Montag (28. Februar).

Der Tag der seltenen Krankheiten wurde in Europa und Kanada erstmals 2008 begangen. Initiator ist Eurodis, eine Allianz von 988 Patientenorganisationen für seltene Erkrankungen. Schätzungsweise 300 Millionen Menschen weltweit leiden demnach an solchen seltenen Krankheiten. Dreiviertel der Krankheiten sind genetisch bedingt. Andere entwickeln sich als Folge von Infektionen, Allergien und umweltbedingten Ursachen.

Quelle:
KNA