Anlässlich des fünften Jahrestages seiner Wahl zum Papst hat Papst Franziskus seinen Landsleuten einen ungewöhnlichen Brief gesandt. "Ich möchte euch sagen, dass die Liebe zu meinem Vaterland in mir immer noch stark ist", so der Papst laut dem vatikanischen Internetportal "vatican.news" (Samstag). Und er fügt hinzu: "All diejenigen, die sich durch einige meiner Gesten verletzt fühlen, bitte ich um Verzeihung." Er wolle nur Gutes tun, beteuert Franziskus und versichert in dem Brief, dass es ihm in seinem Alter wenig um sich selber gehe. Er mache Fehler wie alle anderen Menschen auch.
Das einzig nicht besuchte Land in Südamerika
Auf welche Gesten oder Fehler er sich bezieht, schreibt der Papst in dem Brief nicht. Anlässlich seiner letzten Amerikareisen, erst nach Kolumbien und dann nach Peru und Chile, war aber Kritik geäußert wurde, dass er immer noch nicht in seinem Heimatland war, obwohl er die meisten anderen Ländern Südamerikas schon besucht hat.
Der Brief erschien an diesem Samstag auf den Titelseiten der großen Zeitungen des Landes, er wurde von der Bischofskonferenz des Landes veröffentlicht.
Ausdruck des Danks
"Ihr seid mein Volk, das Volk das mich geformt hat, das mich vorbereitet hat", blickt der Papst zurück auf sein Heimatland. "Auch wenn wir jetzt nicht die Freude haben, gemeinsam in unserem Argentinien zu leben, denkt bitte daran, dass der Herr einen von euch berufen hat, die Botschaft des Glaubens, der Barmherzigkeit und der Geschwisterlichkeit an allen Enden der Erde zu verkünden."
Er danke für den Ausdruck von Nähe, die ihn zum Jahrestag der Wahl erreicht hätten, von den offiziellen Vertretern des Landes und noch mehr von vielen anderen aus ganz verschiedenen religiösen und politischen Hintergründen. Sein Brief sei eine Antwort auf diese Grüße und Glückwünsche.
Der Papst bittet die Argentinier weiters darum, Verteidiger des Lebens und der Gerechtigkeit zu sein, so dass Frieden und Geschwisterlichkeit wachsen könnten. Und er schließt seinen Brief mit der "Zuneigung des Bruders und Vaters".