Papst sendet Ostergruß an Moskauer Patriarchen

"Möge der Heilige Geist uns zu wahren Friedensstiftern machen"

Papst Franziskus hat dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. zum orthodoxen Osterfest einen Brief geschickt. Darin wirbt der Papst für Frieden in der "vom Krieg zerrissenen Ukraine" und betont zudem die Bedeutung des Osterfestes.

Russisch-orthodoxe Kirche in Moskau (shutterstock)

Papst Franziskus hat dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. zum orthodoxen Osterfest einen Brief geschickt. "Möge der Heilige Geist unsere Herzen verwandeln und uns zu wahren Friedensstiftern machen, besonders für die vom Krieg zerrissene Ukraine", schrieb Franziskus laut dem Portal Vatican News (Montag). In dieser Zeit spüre man "das ganze Gewicht des Leids unserer Menschheitsfamilie, die von Gewalt, Krieg und so vielen Ungerechtigkeiten erdrückt wird".

Kyrill I. und Papst Franziskus (r.) im Jahr 2016 in Havanna / © Paul Haring (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (r.) im Jahr 2016 in Havanna / © Paul Haring ( KNA )

Zugleich betonte der Papst die Bedeutung des Osterfestes: Er hoffe, dass die Auferstehung Jesu "für das ukrainische Volk Wirklichkeit wird, das sich nach einem neuen Morgengrauen nach der Dunkelheit des Krieges sehnt".

Das abweichende orthodoxe Osterdatum, in diesem Jahr eine Woche später, folgt dem Julianischen Kalender, wogegen der Westen den Gregorianischen Kalender als Basis für die Berechnung verwendet.

Treffen abgesagt

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Vatikan ein für Juni in Jerusalem geplantes Treffen von Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen abgesagt hatte.

Im Interview der argentinischen Zeitung "La Nacion" bedauerte der Papst dies, erklärte aber auch, dass eine solche Begegnung unter den derzeitigen Gegebenheiten "zu viel Verwirrung hätte führen können". Sein Verhältnis zu Kyrill sei aber nach wie vor "sehr gut". Der Patriarch gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Hintergrund: Patriarch Kyrill I. rechtfertigt Krieg gegen die Ukraine

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrfach verteidigt. Er rechtfertigte ihn etwa als "metaphysischen Kampf" im Namen "des Rechts, sich auf der Seite des Lichts zu positionieren, auf Seiten der Wahrheit Gottes, auf Seiten dessen, was uns das Licht Christi, sein Wort, sein Evangelium offenbaren".

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )
Quelle:
KNA