Waffen zerstören laut Papst Osterfreude

"Frieden wollen und anstreben"

Papst Franziskus hat erneut zu einem Ende des Ukraine-Krieges aufgerufen. Waffen zerstörten die österliche Freude. Er wünsche sich eine Überwindung dieses "barbarischen Krieges" zum orthodoxen Osterfest.

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Es sei traurig, dass die Waffen die österliche Freude zerstörten, sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Zum orthodoxen Osterfest wünsche er sich eine Überwindung dieses "barbarischen Krieges". Nach dem alten Julianischen Kalender findet Ostern in den Ostkirchen später statt, in diesem Jahr eine Woche nach den Westkirchen.

Aufruf an Politiker zu Frieden

Weiter rief Franziskus die Politiker auf, "den Frieden zu wollen und anzustreben" – denn Frieden sei möglich. Zuvor hatte er allen orthodoxen Christen zum Osterfest seine Glückwünsche überbracht: "Möge der auferstandene Christus ihnen Hoffnung und Kraft schenken."

Die orthodoxen Christen bilden nach Katholiken und Protestanten die drittgrößte christliche Konfession weltweit. Von ihnen gehören die weitaus meisten, rund 150 Millionen, zum Moskauer Patriarchat.

60 Prozent der Ukrainer orthodoxe Christen

In der Ukraine bekennen sich rund 60 Prozent der Menschen zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Konfessionen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Ende 2018 gegründeten eigenständigen (autokephalen) orthodoxen Kirche der Ukraine. Die moskautreue Kirche zählt in der Ukraine zwar deutlich mehr Gemeinden als jede andere Konfession. Doch in Umfragen bekannten sich die meisten Bürger zur neuen, unabhängigen orthodoxen Kirche.

Orthodoxe Kirche

Als orthodoxe Kirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet. Sie besteht je nach Standpunkt aus 14 beziehungsweise 15 selbstständigen ("autokephalen") Landeskirchen. "Orthodox" ist griechisch und bedeutet "rechtgläubig". Trotz großer nationaler Unterschiede und innerer Konflikte versteht sich die Orthodoxie in Bekenntnis und Liturgie als eine einzige Kirche. Ehrenoberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (84).

Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus (shutterstock)
Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus ( shutterstock )
Quelle:
KNA