Es sei traurig, dass die Waffen die österliche Freude zerstörten, sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Zum orthodoxen Osterfest wünsche er sich eine Überwindung dieses "barbarischen Krieges". Nach dem alten Julianischen Kalender findet Ostern in den Ostkirchen später statt, in diesem Jahr eine Woche nach den Westkirchen.
Aufruf an Politiker zu Frieden
Weiter rief Franziskus die Politiker auf, "den Frieden zu wollen und anzustreben" – denn Frieden sei möglich. Zuvor hatte er allen orthodoxen Christen zum Osterfest seine Glückwünsche überbracht: "Möge der auferstandene Christus ihnen Hoffnung und Kraft schenken."
Die orthodoxen Christen bilden nach Katholiken und Protestanten die drittgrößte christliche Konfession weltweit. Von ihnen gehören die weitaus meisten, rund 150 Millionen, zum Moskauer Patriarchat.
60 Prozent der Ukrainer orthodoxe Christen
In der Ukraine bekennen sich rund 60 Prozent der Menschen zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Konfessionen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Ende 2018 gegründeten eigenständigen (autokephalen) orthodoxen Kirche der Ukraine. Die moskautreue Kirche zählt in der Ukraine zwar deutlich mehr Gemeinden als jede andere Konfession. Doch in Umfragen bekannten sich die meisten Bürger zur neuen, unabhängigen orthodoxen Kirche.