Papst Franziskus und Italiens Bischöfe zeigen sich betroffen über den Tod des Rektors der Katholischen Universität Mailand, Franco Anelli. Der 60-Jährige war am späten Donnerstagabend aus seiner Wohnung im sechsten Stock gestürzt. Die Polizei ermittele, ob Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden kann, so italienische Medienberichte.
Franziskus schickte ein Beileidstelegramm, unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Papstes.
Darin erinnerte er daran, dass Anelli an der Universität "Sacro Cuore" in Mailand die christlichen Werte gefördert und den Dialog mit der jungen Generation vorangebracht habe.
Dritte Amtszeit als Rektor
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, sprach am Freitag Anellis Mutter, seinen Angehörigen, der Gemeinschaft der Universität und der Klinik-Agostino-Gemelli-Stiftung sein Beileid aus.
Ihnen habe der Verstorbene sein Leben gewidmet. Auch Politiker von Regierungsparteien und Opposition äußerten sich bestürzt über den Tod des landesweit bekannten Juristen.
Mit mehr als 40.000 Studenten ist die "Universita Cattolica del Sacro Cuore" die größte Privatuniversität Italiens und eine der bedeutendsten katholischen Hochschulen weltweit. Anelli war seit 2013 ihr Rektor; sein Fachgebiet war Privatrecht. Seine dritte Amtszeit als Rektor wäre laut Medienberichten Ende Oktober abgelaufen. Im Mai 2022 ernannte ihn Papst Franziskus zum Berater der damaligen Bildungskongregation im Vatikan.