Bei der Vereinbarung vom 22. Oktober handle es sich im Wesentlichen um eine Übereinkunft "pastoraler Natur", sagte der Papst beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps am Montag. Zugleich hoffe der Heilige Stuhl, "dass der eingeschlagene Weg im Geiste des Respekts und gegenseitigen Vertrauens weitergeht und zur Lösung von Fragen gemeinsamen Interesses weiterhin beiträgt".
Der Vatikan und China hatten das im Oktober 2018 geschlossene Abkommen zu Bischofsernennungen um weitere zwei Jahre probehalber verlängert. Der Inhalt ist weiterhin nicht im Wortlaut bekannt. Der Heilige Stuhl führte kirchentheologische und seelsorgliche Gründe für die Fortsetzung an.
Ein paar Missverständnisse
Einige "Missverständnisse" rührten daher, dass der Vertrag mit politischen Fragen in Verbindung gebracht werde, die nichts mit ihm zu tun hätten. Zugleich sprach ein Beitrag in der halbamtlichen Zeitung "Osservatore Romano" vergangenen Oktober von "sehr leidvollen Situationen" in China und Defiziten bei der Religionsfreiheit.
Vorwürfe gegen den Vatikan lauten, er falle mit dem Abkommen regierungskritischen Christen in den Rücken und setze angesichts anhaltender Menschenrechtsverletzungen in China seine moralische Autorität aufs Spiel. Zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung Peking bestehen keine offiziellen diplomatischen Beziehungen.