Papst: Weihnachten steht im Zeichen von Flucht und Migration

"Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder"

Das Weihnachtsfest muss in diesem Jahr nach Worten des Papstes besonders die Situation von Migranten und Flüchtlingen ins Bewusstsein rufen. Unzählige seien unterwegs auf der Flucht vor Kriegen, sozialer Ungerechtigkeit und Klimawandel.

Flüchtlingskind / © Kay Nietfeld (dpa)
Flüchtlingskind / © Kay Nietfeld ( dpa )

Man müsse sehr Schweres erlitten haben, um alles zu verlassen und sich dem Unbekannten zu stellen, sagte der Papst am Freitag im Vatikan. Auch die Familie Jesu habe die Angst der Verfolgung und die Flucht erlebt, sagte Franziskus. "Der kleine Jesus erinnert uns, dass die Hälfte der heutigen Flüchtlinge in der Welt Kinder sind, unschuldige Opfer menschlicher Ungerechtigkeiten."

Erziehung zu Aufnahmebereitschaft und Solidarität

Der Papst warb für Bildungsinitiativen für jene Kinder, die durch Migration aus ihrem Schulalltag gerissen worden seien. Sie brauchten eine Bildung, "um morgen einmal als mündige Bürger am Gemeinwohl arbeiten und teilhaben zu können", so Franziskus. Auch die Menschen in Europa hätten eine Erziehung zu Aufnahmebereitschaft und Solidarität nötig, um zu verhindern, dass Migranten und Flüchtlinge "auf Gleichgültigkeit oder, schlimmer, Unduldsamkeit" stießen.

Der Papst äußerte sich bei einer Audienz für die Künstler des vatikanischen Weihnachtskonzerts. Der Erlös der Benefizveranstaltung, die von der Bildungskongregation veranstaltet wird, kommt Schulprojekten in Flüchtlingscamps im Irak und in Uganda zugute. Auf dem Programm stehen als Mitwirkende unter anderem der spanisch-deutsche Sänger Alvaro Soler, die US-amerikanische Musikerin Anastacia, der Panflötist Gheorghe Zamfir und der Sänger Hussain Al Jassmi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.


Quelle:
KNA