Papst Franziskus hat katholische Medienschaffende dazu aufgerufen, auch im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz "gegen den Strom zu schwimmen". Sie sollten sich vom Strudel der rasanten technologischen Veränderungen nicht mitreißen lassen, sondern sich an festen Grundsätzen orientieren. Der Papst äußerte sich am Montag bei einer Audienz für Mitarbeiter des katholischen Fernsehsenders TV 2000 und des Radiokanals "Radio in Blu".
"Erliegt nicht der Versuchung, euch anzugleichen, schwimmt gegen den Strom, lauft immer wieder die Sohlen eurer Schuhe ab und begegnet den Menschen. (...) Und vergesst niemals die, die am Rande stehen, die Armen, die Einsamen und (...) die Ausgestoßenen", forderte Franziskus.
"Ausdruck einer großen Freiheit"
Dass TV 2000 und Radio in Blu der Italienischen Bischofskonferenz gehöre, bedeute keine Einengung, sondern sei "Ausdruck einer großen Freiheit", so das katholische Kirchenoberhaupt. Glaube und Kultur müssten miteinander verbunden werden, um Licht und Hoffnung in die Dunkelheit zu tragen, so der Papst.
Das Fernseh- und das Radioprogramm wurde im Vorfeld des Heiligen Jahres 2000 in Rom gegründet. Zur Mediengruppe der Italienischen Bischofskonferenz gehören ferner die Tageszeitung "L'Avvenire" und der tägliche Informationsdienst SIR.
Etablierte Nischenprogramme
Seine höchsten Einschaltquoten erzielte der terrestrisch und digital zu empfangende Fernsehsender TV 2000 auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Jahr 2020: Ein landesweites Rosenkranzgebet zur Rettung Italiens am 20. März erreichte vier Millionen Zuschauer und eine Quote von 12,8 Prozent. Die live übertragenen Gottesdienste mit Papst Franziskus hatten damals Quoten von neun Prozent.
In den vergangenen zehn Jahren hat TV 2000 seinen durchschnittlichen Zuschaueranteil von 0,66 Prozent auf 1,11 Prozent im Jahr 2023 fast verdoppelt. Der Sender zählt damit in Italien zu den etablierten Nischenprogrammen auf dem Fernsehmarkt.