Als Beispiel nannte er die deutsche Theologin Hanna Barbara Gerl-Falkovitz. Sie habe ihm geholfen, die Theologie Romano Guardinis zu studieren. Ihre Theologie gehe nicht so sehr in die Tiefe, sei aber "schön und kreativ".
Gerl-Falkovitz war 2022 eine der beiden Preisträgerinnen der Joseph-Ratzinger-Stitung im Vatikan. Aus dem deutschen Reformprozess Synodaler Weg ist sie ausgestiegen. Unlängst gehörte sie zu den Unterzeichnerinnen eines Briefs an den Papst, in dem diese ihre Sorge über die Zukunft der Kirche in Deutschland zum Ausdruck brachten.
Rolle der Frauen in der Kirche K9-Gruppenthema
Bei einer Audienz am Donnerstag für die Mitglieder der Kommission, die den Papst und das Glaubensdikasterium in theologischen Fragen beraten, bedauerte Franziskus, dass unter den derzeit 29 Mitgliedern nur fünf Frauen sind.
Der Papst kündigte an, die Rolle der Frauen in der Kirche werde beim nächsten Treffen der K9-Gruppe der Kardinäle im Vatikan Thema sein.
"Wenn wir nicht verstehen, was weibliche Theologie ist, werden wir auch nie verstehen, was die Kirche ist", so der Papst in seiner improvisierten Ansprache. Es sei ein großer Fehler gewesen, die Kirche "zu vermännlichen", betonte Franziskus. Aber dieser Fehler lasse sich nicht dadurch lösen, dass man Frauen zu Dienstämtern in der Kirche zulasse.
Für die Lösung sei der Gedanke des Schweizer Theologen Hans-Urs von Balthasar über das petrinische und das marianische Prinzip in der Kirche hilfreich. Das marianische Prinzip sei wichtiger, weil die Kirche weiblich sei und sich nicht vermännlichen solle.
Der Papst forderte die Theologen und Theologinnen in der Kommission auf, weiter darüber nachzudenken, was es bedeute, dass die Kirche weiblich und die Braut Christi sei. Ausdrücklich bat der Papst die Mitglieder der Kommission darum, sich die Aufgabe der "Entmännlichung" der Kirche zu eigen zu machen.