Papst wird am Darm operiert

Erneute Vollnarkose

Papst Franziskus muss sich einer weiteren Darmoperation unterziehen. Laut Mitteilung des vatikanischen Presseamtes vom Mittwochvormittag wurde der 86-Jährige nach der Generalaudienz in die römische Gemelli-Klinik gebracht.

Papst Franziskus blickt nachdenklich während der Generalaudienz am 17. Mai 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus blickt nachdenklich während der Generalaudienz am 17. Mai 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus muss sich einer dringenden Operation unterziehen. An dem 86-Jährigen wird am Mittwochnachmittag eine sogenannte Laparotomie, also die Öffnung der Bauchhöhle, vorgenommen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der Eingriff erfolge unter Vollnarkose. Danach wird das Oberhaupt der katholischen Kirche "mehrere Tage" in der Klinik bleiben, wie Sprecher Matteo Bruni sagte.

Franziskus' Ärzteteam habe in den vergangenen Tagen entschieden, dass der Argentinier wegen einer sogenannten Laparozele operiert werden muss. Unter Laparozele versteht man einen Bruch im Bauchbereich. In der Mitteilung des Heiligen Stuhls war von wiederkehrenden Schmerzen die Rede.

Generalaudienz fand noch statt

Noch am Mittwochmorgen hatte der Papst die allwöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten. Tags zuvor war er bereits im Gemelli-Krankenhaus von Rom, um sich untersuchen zu lassen. Dort ist nun auch die Operation vorgesehen.

2021 wurde der Argentinier bereits wegen eines Darm-Leidens - einer sogenannten Divertikulitis - unter Vollnarkose operiert. Ein Teil des Dickdarms wurde ihm dabei entnommen. Rund zehn Tage verbrachte er damals in der Klinik. Danach war davon die Rede, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen hatte.

Gemelli-Klinik

Die Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität «Sacro Cuore» in Rom. Das Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf, es gilt als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für Päpste reserviert. Bis dahin wurden sie im Falle einer Erkrankung im Vatikan oder am Sommersitz Castel Gandolfo medizinisch behandelt.

Gemelli-Klinik in Rom (dpa)
Gemelli-Klinik in Rom / ( dpa )
Quelle:
dpa