Dies habe der Papst ihm ausrichten lassen, sagte Wim Wenders im Interview der in Wien erscheinenden christlichen Wochenzeitung "Die Furche". Franziskus habe zwar gehört, dass das Porträt sehr schön geworden sei, worüber er sich freue. "Aber Filme sind nicht mein Ding", habe er gesagt.
"Er hat mir ausrichten lassen, ich müsse doch bitte verstehen, dass er deswegen nicht auf einmal beginnen könne, ins Kino zu gehen", so Wenders. Filmstart der Doku war am 14. Juni.
Dem Papst fehlt es an Eitelkeit
Schon beim ersten Aufeinandertreffen hatte sich Franziskus laut Wenders so geäußert: "Sie müssen verstehen, man hat mir viel von Ihnen erzählt, aber ich schaue mir keine Filme an." Dazu fehle es dem Pontifex an Zeit und wohl auch an Eitelkeit.
Wenders zeigte sich sehr angetan von der Persönlichkeit des Porträtierten: Franziskus rede "so einfach und überzeugend, dass ihm auch Menschen zuhören, die sonst nicht zuhören würden".
Arbeit mit dem Film hat Wenders positiv beeinflusst
Ihn selbst habe die mehrjährige Beschäftigung mit dem argentinischen Kirchenoberhaupt und die Arbeit an dem Film positiv beeinflusst und sein Leben verändert, sagte der Künstler. "Ja, bin voll dabei. Mein Motto ist seither: Mit weniger auskommen."
Konkret bedeute das mehr Radfahren; zudem sei es ihm gelungen, deutlich unter dem veranschlagten Budget von 2,5 Millionen Euro zu bleiben. Die eingesparte Summe von einer Million Euro ging laut Wenders "auf ein Sonderkonto des Papstes für wohltätige Zwecke".
Erlöse aus dem Film gehen an wohltätige Zwecke
Auch er selbst habe den Film für eine symbolische Gage gemacht, "wo ich für fünf Jahre Arbeit so viel verdient habe, wie sonst mit einem Werbespot", so der 72-Jährige. "Und wenn der Film etwas abwirft, dann geht auch das an wohltätige Zwecke."