In seiner Generalaudienz rief er am Mittwoch im Vatikan dazu auf, das Herz zu öffnen für das Wunderbare und Überraschende von Weihnachten. Gott werde ein armes und schwaches Kind und gebe seine Erhabenheit auf, "um jedem von uns nahe zu sein", so der Papst. Diese frohe Botschaft müssten die Gläubigen in die Welt hinaus tragen.
Die Zeit dazu dränge. Die Menschheit könne nicht warten; sie habe "Hunger und Durst auf Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden", betonte Franziskus. Er appellierte, sich durch das Schlechte in der Welt nicht davon abbringen zu lassen. Wenn man kurz davor sei, dass ohnehin alles keinen Sinn mehr mache, biete die Botschaft von Weihnachten Freiheit und Trost.
An die deutschsprachigen Pilger gewandt sagte der Papst auf Italienisch: "Halten wir uns in dieser Adventszeit bereit, Gott aufzunehmen. Er wendet sich uns immer neu zu, um uns von allem zu befreien, was das schöne Ebenbild Gottes in uns verzerrt. Euch und euren Familien wünsche ich ein glückliches und gesegnetes Weihnachtsfest."
Vorgezogenes Ständchen zum Geburtstag
Drei Tage vor seinem 80. Geburtstag hat Papst Franziskus bereits ein erstes musikalisches Ständchen erhalten. Zum Abschluss der Generalaudienz stimmten Hunderte Pilger die italienische Version von "Happy Birthday to You" an. Franziskus bedankte sich für alle vorgezogenen Glückwünsche. Er verwies allerdings darauf, dass es in seiner argentinischen Heimat heiße, vorzeitige Glückwünsche brächten Unglück, und wer sie ausrichte, sei ein Unglücksbringer.
Wenn diese Volksweisheit zuträfe, wäre der Papst ein Unglücksrabe - denn der Vatikan hat eigens zum Geburtstag am Samstag E-Mail-Adressen für Glückwünsche in sieben Sprachen eingerichtet. Zusätzlich werden unter dem Hashtag #Pontifex80 via Twitter Glückwünsche gesammelt. Der Sender Radio Vatikan bietet zudem die Möglichkeit, Franziskus Geburtstagsgrüße in Form von Fotos, Videos oder Audiodateien zu übermitteln. Offizielle Festlichkeiten am Samstag sind nicht vorgesehen.
Franziskus feiert am Vormittag im Apostolischen Palast einen Gottesdienst mit den in Rom anwesenden Kardinälen. Abgesehen davon werde es ein normaler Arbeitstag, teilte der Vatikan mit. Papst Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geboren. Am 13. März 2013 wählten ihn die Kardinäle im Konklave zum Nachfolger von Benedikt XVI. (2005-2013).