Für das Heilige Jahr sollten die Christen "die Asche der Gewohnheit und der Untätigkeit abschütteln, um wie die Fackelträger bei Olympia die Flamme des Heiligen Geistes weiterzutragen", sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.
In seiner Kurzpredigt ging es um die Gabe des Heiligen Geistes, den die Jünger laut der Bibel an Pfingsten empfingen und der etwa im Sakrament der Firmung weitergegeben wird. "Wenn die Taufe das Sakrament der Geburt ist, ist die Firmung das Sakrament des Wachstums", so der Papst.
Firmung als Abschiedssakrament?
Die Firmung, die meist Jugendliche erhalten, dürfe aber nicht eine Art "letzte Ölung" sein, mahnte Franziskus. Manche sagten, die Firmung sei das Sakrament des Abschieds aus der Kirche, und die jungen Menschen kämen frühestens zur Hochzeit zurück. "Dabei ist es doch der Anfang eines aktiven Engagements in der Kirche", so der 87-Jährige. Dieses Ziel müssten die Christen weiterverfolgen, auch wenn dies manchen angesichts der aktuellen Situation der Kirche unmöglich erscheinen sollte.
Bei der Firm-Vorbereitung sollten auch nicht geweihte Katholiken ihre persönliche Glaubenserfahrung weitergeben. Manche Menschen hätten das Sakrament der Firmung als Jugendliche wie ein Aufblühen erlebt, so der Papst. Christen sollten die Gaben des Heiligen Geist weitergeben, damit sich alle an diesen Früchten erfreuen könnten.
Erneuter Friedensappell
Außerdem rief Papst Franziskus erneut zu einem Friedensgebet auf: "Der Krieg weitet sich immer mehr aus", sagte er. Ausdrücklich nannte er "die gemarterte Ukraine", Palästina, Israel, Myanmar und Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo.
Zudem erinnerte er an die Opfer des jüngsten Massakers in Burkina Faso. In der Stadt Manni im Nordosten des Landes waren zu Monatsbeginn bei einem Angriff durch Terroristen vor allem Christen getötet worden. "150 unschuldige Menschen sind ums Leben gekommen", so der Papst. "Was haben Kinder und Familien damit zu tun? Sie sind immer die ersten Opfer", beklagte Franziskus.