Papst wünscht sich für das Heilige Jahr olympischen Geist

Mehr Geist und Frieden

Das Heilige Jahr 2025 steht vor der Tür. Für das Großereignis wünscht sich der Papst einen Hauch von Olympia. Er betete bei der Generalaudienz um Frieden. Zudem erinnerte er an die Opfer des jüngsten Massakers in Burkina Faso.

Für das Heilige Jahr sollten die Christen "die Asche der Gewohnheit und der Untätigkeit abschütteln, um wie die Fackelträger bei Olympia die Flamme des Heiligen Geistes weiterzutragen", sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

In seiner Kurzpredigt ging es um die Gabe des Heiligen Geistes, den die Jünger laut der Bibel an Pfingsten empfingen und der etwa im Sakrament der Firmung weitergegeben wird. "Wenn die Taufe das Sakrament der Geburt ist, ist die Firmung das Sakrament des Wachstums", so der Papst.

Firmung als Abschiedssakrament?

Die Firmung, die meist Jugendliche erhalten, dürfe aber nicht eine Art "letzte Ölung" sein, mahnte Franziskus. Manche sagten, die Firmung sei das Sakrament des Abschieds aus der Kirche, und die jungen Menschen kämen frühestens zur Hochzeit zurück. "Dabei ist es doch der Anfang eines aktiven Engagements in der Kirche", so der 87-Jährige. Dieses Ziel müssten die Christen weiterverfolgen, auch wenn dies manchen angesichts der aktuellen Situation der Kirche unmöglich erscheinen sollte.

Franziskus hält seine wöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz.  / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Franziskus hält seine wöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz. / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Bei der Firm-Vorbereitung sollten auch nicht geweihte Katholiken ihre persönliche Glaubenserfahrung weitergeben. Manche Menschen hätten das Sakrament der Firmung als Jugendliche wie ein Aufblühen erlebt, so der Papst. Christen sollten die Gaben des Heiligen Geist weitergeben, damit sich alle an diesen Früchten erfreuen könnten.

Erneuter Friedensappell

Außerdem rief Papst Franziskus erneut zu einem Friedensgebet auf: "Der Krieg weitet sich immer mehr aus", sagte er. Ausdrücklich nannte er "die gemarterte Ukraine", Palästina, Israel, Myanmar und Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo.

Zudem erinnerte er an die Opfer des jüngsten Massakers in Burkina Faso. In der Stadt Manni im Nordosten des Landes waren zu Monatsbeginn bei einem Angriff durch Terroristen vor allem Christen getötet worden. "150 unschuldige Menschen sind ums Leben gekommen", so der Papst. "Was haben Kinder und Familien damit zu tun? Sie sind immer die ersten Opfer", beklagte Franziskus.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Biblisches Vorbild ist das Jubeljahr (Levitikus 25), ein alle 50 Jahre begangenes Erlassjahr. Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen. Ursprünglich als Jahrhundertereignis gedacht, wurde es zunächst im Abstand von 50 und dann 33 Jahren wiederholt. Der Rhythmus von 25 Jahren besteht seit 1470.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA