Papst würdigt 800 Jahre alte Tradition der Weihnachtskrippe

"Die kleinen Dinge"

Ochs, Esel, Stall und Jesuskind. Papst Franziskus hat in einem Zeitungsartikel über die Tradition der Weihnachtskrippen geschrieben. Sie erinnern ihn an seine Kindheit in Buenos Aires. Begründet hat die Tradition sein Namensvetter.

Papst Franziskus betrachtet die Weihnachtskrippe im Petersdom / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus betrachtet die Weihnachtskrippe im Petersdom / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus hat an die 800 Jahre alte Tradition der Weihnachtskrippe erinnert. «Im Hause meiner Eltern in Buenos Aires hat dieses weihnachtliche Zeichen nie gefehlt», schreibt der gebürtige Argentinier in einem Gastbeitrag für die italienische Tageszeitung «La Stampa» (Dienstag). Es seien gerade die kleinen Dinge, die den Weg zu Gott wiesen, so der Papst. Die Menschwerdung Jesu Christi habe sich unauffällig, beinahe unbemerkt entfaltet.

Die Krippe auf dem Petersplatz am 20. Dezember 2019 im Vatikan / © Paul Haring/CNS Photo (KNA)
Die Krippe auf dem Petersplatz am 20. Dezember 2019 im Vatikan / © Paul Haring/CNS Photo ( KNA )

In der Krippe seien es jedoch die Hirten, die in der Kleinheit das Antlitz Gottes erkannten, schreibt Franziskus. Die Engel hätten sie auf ein Kind hingewiesen, das dort geboren wurde. «Das ist kein Zeichen von Macht, Selbstgenügsamkeit oder Stolz. Nein. Der ewige Gott erniedrigt sich in einem wehrlosen, sanftmütigen, demütigen Menschen. Gott hat sich herabgelassen, damit wir mit ihm gehen können und damit er sich an unsere Seite stellt, nicht über und weg von uns.»

Franz von Assisi gilt als Gründer der Tradition

Im Jahr 1223 feierte der heilige Franz von Assisi (1181/82-1226) die Geburt Jesu anschaulich in einer Grotte im italienischen Greccio nach. Damit soll er die heute weltweit verbreitete Tradition der Weihnachtskrippen begründet haben. Die diesjährige Krippe auf dem Petersplatz ist dem Wallfahrtsort Greccio nachempfunden.

Den 25 Meter hohen Weihnachtsbaum stellt in diesem Jahr die Gemeinde Macra aus der nordwestitalienischen Alpenprovinz Cuneo. Eingeweiht werden Krippe und Baum demnach am 9. Dezember durch den Leiter der Vatikanstaats-Verwaltung, Kardinal Fernando Vergez Alzaga. Das Ensemble bleibt bis zum liturgischen Ende der Weihnachtszeit am 7. Januar stehen.

Krippe

Krippen sind Futtertröge. In der Heiligen Schrift werden sie im Zusammenhang mit der Geburt Jesu erwähnt. Beim Evangelisten Lukas heißt es: Maria "gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war." 

Als Krippe wird auch die ganze figürliche Darstellung der Geburtsszene bezeichnet. Erstmals als Abbildung des Geburtsgeschehens Jesu sind Krippen im 16. Jahrhundert in Italien und Spanien nachweisbar, bald darauf auch in Süddeutschland. 

Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore (shutterstock)
Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore ( shutterstock )
Quelle:
KNA