Das Kirchenoberhaupt äußerte dies in einem am Sonntag auf dem Online-Portal Vatican News veröffentlichten Vorwort zu Days Autobiografie.
Ihre Arbeit sei eine Art Autobahn gewesen, auf der Gott ihr Herz berührt habe, noch bevor die Aktivistin selbst zum Glauben gefunden habe. Der Dienst für andere müsse zur Politik werden, also zu konkreten Entscheidungen, damit Gerechtigkeit herrsche, schreibt der Papst. Days Leben (1897-1980) sei hier Ansporn und Beispiel.
Day zählt zu den umstrittensten Persönlichkeiten des US-amerikanischen Katholizismus. Zunächst dem Kommunismus zugewandt, berichtete sie vor allem für linke Medien über Protestmärsche und interviewte den russischen Revolutionär Leo Trotzki auf seinem Weg ins mexikanische Exil. Nach der Geburt ihrer Tochter 1927 trat Day zum katholischen Glauben über und gründete 1933 die bis heute aktive katholische Arbeiterbewegung in den USA.
Seligsprechungsverfahren für Day
Seit dem Jahr 2000 läuft ein Seligsprechungsverfahren für Day. Papst Franziskus erinnerte im September 2015 an die Aktivistin, als er vor dem US-Kongress eine Ansprache hielt. "Ihr soziales Engagement, ihre Leidenschaft für Gerechtigkeit und für die Sache der Unterdrückten waren vom Evangelium, von ihrem Glauben und vom Vorbild der Heiligen inspiriert", sagte er.