In Rom nimmt der Papst sein normales Arbeitspensum wieder auf. Einer der ersten Termine findet am Samstagvormittag statt: eine Privataudienz für den Ehemann und die Tochter der in Pakistan zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi sowie für eine Nigerianerin, die von der Terrorgruppe Boko Haram entführt war.
Dank an Fastenprediger
Die traditionellen Besinnungstage des Papstes und der Kurie zu Beginn der Fastenzeit hatten am Sonntagabend begonnen. Zum Abschluss bedankte sich Franziskus beim diesjährigen Fastenprediger Jose Tolentino de Mendonca; auch für die Mahnung, die Herde der Kirche "mit unserer bürokratischen Weltlichkeit nicht zu verkleinern".
Er und seine Mitarbeiter seien noch mal daran erinnert worden, "dass die Kirche kein Käfig des Heiligen Geistes ist, sondern dass dieser hinaus möchte und draußen wirken will".
Aspekte von Durst und Sehnsucht
Zum Programm der fünf Besinnungstage gehörten neben einer Morgenmesse und einem Abendgebet zwei tägliche geistliche Vorträge Tolentinos. Der portugiesische Priester und Dichter (52) hielt sie als "Lobreden auf den Durst". Dabei ging es über verschiedene Aspekte von Durst und Sehnsucht, etwa nach Liebe und Anerkennung, nach Wahrheit, Gerechtigkeit, dem Sinn des Lebens.
Christen müssten "die Seligpreisung des Durstes wiederentdecken", so Tolentino in seinem Abschlussimpuls. Für einen Gläubigen gebe es nichts Schlimmeres, als "von Gott satt zu sein". Selig seien "jene, die hungern und dürsten nach Gott".