Das Dokument stammt aus dem Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen. Kurienkardinal Kurt Koch führte bei der Tagung aus, dass der Kern des vatikanischen Dokuments die Unterscheidung des Papstamtes als "weltweiter Hirte" von seiner Rolle als Bischof von Rom sei.

Das Dokument lege einen verstärkten Fokus auf Synodalität und auf mehr Begegnung von Patriarchen und Kirchenleitungen. Zudem fordere es eine Neudeutung und Neuformulierung über den Primat des Papstes unter Berücksichtigung der historischen Umstände und der Weiterentwicklung der Lehre insbesondere durch das Zweite Vatikanische Konzil.
Während der Tagung hob der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz die Bedeutung des ökumenischen Gesprächs in einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche hervor: "Auf der einen Seite beschäftigen uns die massiven politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen, die das, was uns bisher als tragender Konsens des Westens galt, zu zerstören drohen. Auf der anderen Seite ist das Jahr 2025 ein Jahr der ökumenischen Jubiläen."
1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa
Das 1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa stehe dabei für den gemeinsamen Glauben der Kirchen, der neu ins Bewusstsein gerufen werden müsse. "Meine Hoffnung ist, dass dieses Gedenken uns den gemeinsamen christlichen Glauben tiefer bewusst macht und uns hilft, ihn in unserer Gesellschaft neu auszudrücken und zu leben."

Das zweite ökumenische Gedenken sei jenes an die erste Glaubenstaufe im Jahr 1525 in Zürich. Dieses historische Ereignis, so Erzbischof Bentz, trete zwar in der öffentlichen Wahrnehmung oft hinter dem Jubiläum des Konzils von Nizäa zurück. Dennoch sei es aus ökumenischer Sicht von großer Bedeutung: "Es sollte uns zum einen an die Rolle der täuferischen Kirchen in der Geschichte der Kirchen und konkret der Ökumene erinnern und ihren Beitrag würdigen." Die Taufe müsse "als das erste und grundlegende Sakrament unseres Christseins" neu in den Blick genommen werden.