Papstbotschaft zum Pfingstfest mahnt zur Einheit

Gefahr eines "neuen Babels"

Papst Benedikt XVI. hat zum Pfingstfest vor der Gefahr eines neuen Babels gewarnt. Die ständige Verbesserung der Kommunikation führe die Menschen paradoxerweise nicht zusammen und trage nicht zu einem besseren Verständnis in der Welt bei.

 (DR)

Im Gegenteil wüchsen Misstrauen, Verdacht, Angst und Bedrohung, sagte er am Sonntag bei der Festmesse im Petersdom. Dem gegenüber sei eine neue Einheit gefragt, die als Geschenk Gottes durch den Heiligen Geist komme. Benedikt XVI.  rief dazu auf, die wachsende Entfremdung und Sprachlosigkeit in der Welt zu überwinden.



Pfingsten sei "das Fest von Einheit, Verständnis und menschlicher Gemeinschaft", führte Benedikt XVI. aus. Auch wenn die Welt zusammenwachse und geografische Distanzen gleichsam schrumpften, sei gegenseitiges Verstehen oft oberflächlich und schwierig. Der Dialog zwischen den Generationen werde mühsam und sei von Widersprüchen geprägt, die Aggressivität wachse und es komme zu Zusammenstößen, sagte der Papst. Jeder sei sich mit seinen eigenen Interessen der Nächste.



Papst warnt vor Grenzen der Forschung

Am ersten Pfingstfest seien durch die Herabkunft des Heiligen Geistes eine neue Einheit und ein neues Verständnis entstanden, betonte der Papst. Die babylonische Sprachverwirrung sei damit überwunden worden. Heute jedoch bestehe die Gefahr eines "neuen Babels". Der Fortschritt in Wissenschaft und Technik habe dem Menschen Macht gegeben, die Natur zu beherrschen, Elemente zu manipulieren und Lebewesen herzustellen, fast bis zum Menschen.



In dieser Situation scheine es überholt und nutzlos, zu Gott zu beten, weil man selbst das schaffen könne, was man wolle. Demzufolge seien "ein neues Herz und eine neue Sprache" gefragt, sagte der Papst.