Papstbotschaft zum Welternährungstag und Hilfe für Obdachlose

Worte und Taten

Papst Franziskus hat mit einer Botschaft zum Welternährungstag und dem Besuch der päpstlichen Obdachlosenunterkunft Zeichen gesetzt. In seiner Mitteilung forderte er zu einer energischen Umsetzung der UN-Agenda 2030 auf.

Papst besucht Obdachlosenheim (dpa)
Papst besucht Obdachlosenheim / ( dpa )

Die Vereinbarung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung dürfe kein bloßes Regelwerk bleiben und nicht zulasten der Menschenwürde gehen. Man müsse die Anstrengungen vervielfachen, um die Menschheit vom Hunger zu befreien. Dies sei ein "ehrgeiziges, aber auch unverschiebbares Ziel", so der Papst in dem Schreiben an die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Mit Nachdruck verurteilte das Kirchenoberhaupt Wirtschaftsmodelle, die Ungleichheit verstärkten.

Dauerhafte Hilfe nötig

Es reiche nicht aus, sich nur bei Katastrophenfällen oder in Umweltkrisen um die Armen und Hungernden zu kümmern, betonte der Papst in seiner Botschaft an die FAO, die an diesem Tag ihr 70-jähriges Bestehen begeht. Die Solidarität mit den Menschen müsse sich in konkreten Gesten äußern - nicht nur in einem besseren Management sozialer und wirtschaftlicher Krisen. Oft blieben die Menschen stumm und gelähmt in Situationen, die nicht unbedingt nur an wirtschaftliche Phänomene gebunden seien. Denn Ungleichheit sei immer häufiger auch Resultat einer Kultur, die Personen wegwerfe und aus dem sozialen Leben ausschließe.

Ganz besondere Unterstützung brauchten Menschen, die ihr Land aufgrund von Krieg, Dürre oder Klimawandel verlassen hätten, mahnte der Papst. "Es sind Personen und nicht Nummern, und sie brauchen unsere Hilfe", schrieb Franziskus. Dies verlange von den Regierungen und internationalen Institution, unverzüglich zu handeln und alles Mögliche zu tun.

Franziskus besucht päpstliche Obdachlosenunterkunft

Nach der Synodensitzung am Donnerstagabend besuchte Papst Franziskus die neue päpstliche Obdachlosenunterkunft in der Nähe des Vatikans. Dort begrüßte er rund dreißig Männer, die dort für maximal einen Monat Unterkunft finden, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Die dem Päpstlichen Almosenamt unterstehende Einrichtung wurde vor wenigen Tagen in einer Seitenstraße am Vatikan eröffnet. Sie verfügt über 34 Schlafplätze für Männer.

Der Papst traf sich dort zugleich mit Almosenmeister und Erzbischof Konrad Krajewski, Jesuitengeneral Adolfo Nicolás, Schwestern des Mutter-Teresa-Ordens und freiwilligen Helfern, die sich um die Obdachlosen kümmern. Die Räumlichkeiten in einem ehemaligen Reisebüro gehören dem Jesuitenorden, dessen Generalat im gleichen Gebäudekomplex seinen Sitz hat. Die Mutter-Teresa-Schwestern betreiben in der Nähe eine Suppenküche und eine Unterkunft für obdachlose Frauen.


Quelle:
KNA , DR