Papstbotschafter Eterović wirbt für Schuldenerlass für arme Länder

Jeder fünfte Mensch in Afrika hungert

Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels hat der Papst-Botschafter, Erzbischof Nikola Eterović, Forderungen nach einem Schuldenerlass für Entwicklungsländer bekräftigt. Der Vorschlag von Papst Franziskus könne diesen Ländern helfen.

Kenia, Lomoputh: Ein Vater hilft seinem unterernährten Sohn beim Gehen in der Nähe ihrer Hütte in dem Dorf Lomoputh im Norden Kenias.  / © Brian Inganga (dpa)
Kenia, Lomoputh: Ein Vater hilft seinem unterernährten Sohn beim Gehen in der Nähe ihrer Hütte in dem Dorf Lomoputh im Norden Kenias. / © Brian Inganga ( (Link ist extern)dpa )

Man könnte Folgen abfedern, erklärte Eterović. Auch durch die Anerkennung der ökologischen Schulden sollten sich die wohlhabenderen Länder zu diesem Schritt berufen fühlen, betonte der Nuntius. Eterović äußerte sich beim Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps im Schloss Bellevue.

Erzbischof Nikola Eterović / © Julia Steinbrecht (KNA)

Ächtung der Todesstrafe und Weltfonds gegen Hunger

Er verwies zudem auf zwei weitere Vorschläge des Papstes: Zum einen solle es eine weltweite Ächtung und Abschaffung der Todesstrafe geben und zum anderen ein Weltfonds zur Bekämpfung und Beseitigung des Hungers eingerichtet werden. 

Nach Zahlen der Vereinten Nationen litten 2023 mehr als 733 Millionen Menschen unter Hunger. Das sei einer von elf Menschen auf der Erde. In Afrika betreffe der Hunger sogar jeden fünften Menschen. Es müsse ein fester Prozentsatz des Rüstungsetats für die Einrichtung eines solchen Weltfonds vereinbart werden, forderte Eterović laut Redemanuskript.

Der Vertreter des Papstes in Deutschland ist traditionell ehrenhalber der Doyen ("Dienstälteste") des Diplomatischen Korps und spricht beim Empfang des Bundespräsidenten die Neujahrsgrüße der Botschafterinnen und Botschafter.

Hintergrund: Todesstrafe weltweit

Die Mehrzahl der Staaten in der Welt hat die Todesstrafe abgeschafft oder vollzieht sie nicht mehr. Der Trend zur Abschaffung sei nicht mehr umzukehren, meint die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Einige wenige Staaten sorgen für den Großteil der Fälle - allen voran China. Die Zahl dokumentierter Hinrichtungen ist nach den jüngsten Amnesty-Zahlen von April 2019 im Jahr 2018 um etwa ein Drittel gesunken und hat den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Die Menschenrechtsorganisation verzeichnet 2018 mindestens 690 Hinrichtungen in 20 Staaten.

Kuwait: Vollstreckte Todesstrafe (dpa)