Papstbotschafter in Kiew sieht Fortschritte bei Gesprächen

"Konkrete Versuche"

Der Vatikan-Botschafter in Kiew hat sich verhalten optimistisch über russisch-ukrainische Gespräche zu humanitären Fragen geäußert. Erzbischof Visvaldas Kulbokas sagte, man dürfe weder die Ukraine noch Russland alleinlassen.

Mit Sonnenblumen bemalte Autowracks an einer Ausfallstraße von Irpin in der Nähe von Kiew / © Kay Nietfeld (dpa)
Mit Sonnenblumen bemalte Autowracks an einer Ausfallstraße von Irpin in der Nähe von Kiew / © Kay Nietfeld ( dpa )

In einem am 30. Januar ausgestrahlten Interview des italienischen katholischen Fernsehsenders TV 2000 sagte Erzbischof Visvaldas Kulbokas: "Beide müssen sich im Namen der Humanität an einen Tisch setzen." Der aus Litauen stammende Vatikan-Diplomat betonte, der Heilige Stuhl konzentriere sich auf humanitäre Fragen dieses Krieges, um den Frieden zu fördern.

Kardinal Zuppi habe Kanäle geöffnet

Zum Stand der Bemühungen sagte der Nuntius: "Wir sind noch im Stadium der Versuche, aber es sind konkrete Versuche. Die Besuche von Kardinal Zuppi haben Kanäle geöffnet, durch die jetzt gearbeitet wird."

Treffen zwischen Patriarch Kyrill I. und Kardinal Matteo Maria Zuppi  / © Sergey Vlasov (dpa)
Treffen zwischen Patriarch Kyrill I. und Kardinal Matteo Maria Zuppi / © Sergey Vlasov ( dpa )

Am wichtigsten sei die Frage der Rückführung verschleppter ukrainischer Kinder, so Kulbokas. Dies sei eine sehr komplexe Angelegenheit, in die mehrere Stellen einbezogen seien, darunter die Nuntiaturen in Kiew und Moskau sowie das vatikanische Staatssekretariat. Derzeit gehe es um etwa 100 Kinder, es könnten aber weitere 4.000 Kinder betroffen sein. Moskau gibt an, die Kinder vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht zu haben.

Kardinal Zuppi ist päpstlicher Friedensbeauftragter

Papst Franziskus hat den italienischen Kardinal Matteo Zuppi zum Leiter einer Friedensmission zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ernannt. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte, soll der Erzbischof von Bologna in Absprache mit dem vatikanischen Staatssekretariat zwischen Kiew und Moskau vermitteln. Ziel sei es, Spannungen abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen.

Matteo Zuppi (Archivbild) / © Alvise Armellini (dpa)
Matteo Zuppi (Archivbild) / © Alvise Armellini ( dpa )
Quelle:
KNA