Papstgebet auf dem Petersplatz

"Christen sollten jeden Tag zu lieben üben"

Aus Sicht von Papst Franziskus sollte ein Christ jeden Tag von neuem "die Kunst zu lieben lernen". Dies sei nötig, damit die Liebe von Grenzen oder Sünden gereinigt werde, sagte er am Sonntag beim traditionellen Regina-Coeli-Gebet.

Papst Franziskus spricht zu den Gläubigen auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus spricht zu den Gläubigen auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia ( dpa )

Liebe dürfe nie "voreingenommen und egoistisch, steril und untreu" werden. "Jeden Tag müssen wir die Kunst zu lieben lernen, hört ihr? Jeden Tag müssen wir geduldig in die Schule von Christus gehen", rief Franziskus die Gläubigen auf.

Im Anschluss richtete Franziskus seinen Blick auf China und bat um Gebet und um die Fürsprache der Jungfrau Maria, "damit sie uns hilft, den Willen Gottes zu ergründen über den konkreten Weg der Kirche in China". Am 24. Mai begeht die katholische Kirche den Weltgebetstag für die Kirche in China.

"Lasst die Waffen schweigen"

Der Papst rief zudem an diesem Sonntag zu Frieden in der Zentralafrikanischen Republik auf. "Lasst die Waffen schweigen und den guten Willen zum Dialog siegen, um dem Land Frieden und Entwicklung zu geben", forderte er auf dem Petersplatz.

Er kritisierte die Austragung von Konflikten mit Waffen. Diese hätten "zahlreiche Tote und Vertriebene" gefordert und seien eine "Bedrohung für den Friedensprozess", sagte er im Anschluss an sein traditionelles Regina-Coeli-Gebet. Er werde für die Bevölkerung des Landes beten, besonders für die Opfer des Konflikts.

Zentralafrikanische Republik: Konflikt um Macht und Ressourcen

Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit 2013 herrscht ein Bürgerkrieg, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstehen.

Experten betonen stets, dass es bei dem Konflikt vor allem um Macht und Ressourcen geht; religiöse Motive spielten nur eine untergeordnete Rolle. Knapp 900.000 Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht, rund 2,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.


Quelle:
KNA