Pariser Kathedrale "Notre Dame" reist um die Welt

Ausstellung mit Augmented Reality

Die Wanderausstellung "Notre Dame de Paris - Weltreise einer Kathedrale" war in vielen Städten zu Gast, darunter Dubai, Washington und Shanghai. Jetzt ist sie in Berlin. Vor vier Jahren stand das berühmte Gotteshaus in Flammen.

Ausstellung Notre-Dame - Weltreise einer Kathedrale im Institut Français in Berlin. / © Thomas Rafalzyk (L’Oréal DACH)
Ausstellung Notre-Dame - Weltreise einer Kathedrale im Institut Français in Berlin. / © Thomas Rafalzyk ( L’Oréal DACH )

DOMRADIO.DE: Wie geht eine Kathedrale auf Weltreise? Nehmen Sie uns mal mit in diese Ausstellung, die ab Samstag bei Ihnen im Institut Français zu sehen ist.

Sophie Coumel (Leiterin des Institut Français in Berlin). / © Thomas Rafalzyk (L’Oréal DACH)
Sophie Coumel (Leiterin des Institut Français in Berlin). / © Thomas Rafalzyk ( L’Oréal DACH )

Sophie Coumel (Leiterin des Institut Français in Berlin): Natürlich fragt man sich, wie geht das überhaupt? Die Technologie der "Augmented Reality" gibt uns die Möglichkeit mit einem Tablet verschiedene Inhalte über die Ausstellung, also über die Kathedrale, zu entdecken. Aber das ist nicht alles.

Sophie Coumel (Leiterin des Institut Français in Berlin)

"So hat man ein bisschen das Gefühl, in der Kathedrale drinnen zu sein, gleichzeitig kann man die Kathedrale aber auch von oben und von der Seite sehen, wie das mit dem bloßen Auge eigentlich nicht möglich ist."

Die Ausstellung ist wie ein großes Bühnenbild der Kathedrale, mit riesigen Fotos, die von innen beleuchtet werden, mit einem Teppichboden zum Beispiel, der auch an die Kathedrale erinnert, mit dem selben Motiv, mit großen bunten Kirchenfenstern. So hat man ein bisschen das Gefühl, in der Kathedrale drinnen zu sein, gleichzeitig kann man die Kathedrale aber auch von oben und von der Seite sehen, wie das mit dem bloßen Auge eigentlich nicht möglich ist.

DOMRADIO.DE: Wie wird der Brand von vor vier Jahren in dieser Ausstellung aufgegriffen?

Ausstellung Notre-Dame - Weltreise einer Kathedrale im Institut Français in Berlin. / © Thomas Rafalzyk (L’Oréal DACH)
Ausstellung Notre-Dame - Weltreise einer Kathedrale im Institut Français in Berlin. / © Thomas Rafalzyk ( L’Oréal DACH )

Coumel: Das muss man in der Tat sehen. Es gibt gleich am Anfang der Ausstellung einen besonderen Raum, der nur dem Brand gewidmet ist und wo man auch sehr technische, präzise Einzelheiten über den Ablauf dieses schrecklichen Moments erfährt.

DOMRADIO.DE: Erfährt man in der Ausstellung auch was zu den aktuell noch laufenden Renovierungsarbeiten und die Zukunft, also zum Thema Wiedereröffnung?

Coumel: Ja, ein Teil der Ausstellung zeigt alles über die Restaurierung, über die verschiedenen Berufe und Technologien, die benutzt werden. Das wird sehr ausführlich gezeigt. Man weiß aber noch nicht genau, wann die Rekonstruktion zu Ende sein wird. Aber man kann die ersten Etappen und die Arbeit verfolgen, die bis jetzt geleistet wurde.

DOMRADIO.DE: Emmanuel Macron hatte da sehr ehrgeizige Pläne, und die scheint er tatsächlich auch einhalten zu können. Wahrscheinlich auch, weil er weiß, was diese Kathedrale seinen Wählerinnen und Wählern bedeutet. Welche Bedeutung hat die Kathedrale für Sie?

Sophie Coumel (Leiterin des Institut Français in Berlin)

"Es ist ein faszinierender Ort. Wenn man schon drinnen war, so glaube ich, kann man das nicht mehr vergessen."

Coumel: Ich bin in Paris geboren und ich würde sagen, Notre Dame gehört natürlich mit dem Eiffelturm und dem Centre Pompidou zu den Monumenten, die man schon immer gesehen hat. Die Kathedrale hat natürlich auch einen besonderen historischen und literarischen Wert. Wir kennen alle den Roman von Victor Hugo: "Notre Dame de Paris". Es ist ein faszinierender Ort. Wenn man schon drinnen war, so glaube ich, kann man das nicht mehr vergessen. Und natürlich der Anblick, vor der Insel oder an der Seine, das ist ein wunderbares Bild.

Das Interview führte Verena Tröster.

Hintergrund

Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff von Frankreichs Kathedralen. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Ile de la Cite im historischen Zentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 jährlich von rund 12 bis 14 Millionen Menschen besucht.

Ansicht der Südseite der Kathedrale Notre-Dame de Paris - Unsere liebe Frau von Paris aus dem Jahr 2009.  / © Harald Oppitz (KNA)
Ansicht der Südseite der Kathedrale Notre-Dame de Paris - Unsere liebe Frau von Paris aus dem Jahr 2009. / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR