Parolin gratuliert Libanons Präsidenten

Freude über Regierungschef

Seit Monaten drängt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin auf ein Ende der Staatskrise im Libanon. Seit einigen Tagen hat das Land einen frisch gewählten Präsidenten. Und nun auch einen neuen Regierungschef.

Symbolbild Straßenszene in Beirut, Libanon / © fornStudio (shutterstock)

Der Chefdiplomat des Papstes, Pietro Parolin, hat dem neuen libanesischen Präsidenten Joseph Aoun zu seiner Wahl gratuliert. Bei dem "herzlichen Telefonat" übermittelte der Kardinalstaatssekretär ihm die besten Wünsche und versicherte ihn seiner Gebete, wie der Vatikan am Montagabend mitteilte. 

Zudem nahm Parolin die Ernennung von Nawaf Salam zum Regierungschef "mit Freude" zur Kenntnis, wie es hieß. Der Rechts- und Politikwissenschaftler Salam (71), seit einem Jahr Präsident des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, wurde am Montag von Aoun mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.

Treffen mit Papstbotschaftern der Region

Ebenfalls am Montag leitete Parolin ein Treffen in Jordaniens Hauptstadt Amman mit den Päpstlichen Beauftragten in Bahrain, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien, Iran, Irak, Israel, Kuwait, Libanon, Oman, Palästina, Katar, Syrien und Jemen, wie der Vatikan weiter mitteilte. 

Dabei ging es demnach um aktuelle Krisen in der Region, die politische und kirchliche Situation, die ernste humanitäre Lage der von den Konflikten am stärksten betroffenen Menschen sowie die Notwendigkeit der Solidarität seitens der internationalen Gemeinschaft.

Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, hält eine Rede auf dem UN-Klimagipfel COP28. / © Rafiq Maqbool/AP/dpa (dpa)
Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, hält eine Rede auf dem UN-Klimagipfel COP28. / © Rafiq Maqbool/AP/dpa ( (Link ist extern)dpa )

Dabei hätten die Anwesenden die Hoffnung auf baldige Einstellung der Feindseligkeiten an allen Fronten geäußert. Damit könnte der Nahe Osten eine Region des Friedens werden, in der die Christen ein wesentliches Element des geschwisterlichen Zusammenlebens der verschiedenen Religionen sowie des Fortschritts der jeweiligen Nationen blieben, hieß es.

Parolin, die Nummer Zwei des Vatikans, war vor einigen Tagen nach Jordanien gereist. Am Freitag weihte er an der als Taufstelle Jesu verehrten Stätte Al-Maghtas am jordanischen Ufer des Jordanflusses eine neue katholische Kirche, mit rund 2.000 Plätzen eine der größten Kirchen in Nahost.

Libanon

Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander zahlreicher Religionen. Mit etwa 30 Prozent hat die parlamentarische Demokratie den größten Anteil Christen in der Arabischen Welt. Die Muslime - Sunniten und Schiiten - machen inzwischen wohl mehr als 60 Prozent aus. Offiziell anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften, darunter die Minderheiten der Drusen und Alaviten.

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)