Der Chefdiplomat des Papstes, Pietro Parolin, hat vor voreiligen Einschätzungen zur Lage in Syrien gewarnt.
Der Kardinalstaatssekretär zeigte sich beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der das gefestigt scheinende Assad-Regime zusammenbrach, wie das Portal "Vatican News" (Dienstag) berichtete. "Es ist schwer zu verstehen, was dort geschieht", so die Nummer Zwei des Vatikans bei einer Konferenz in Mailand. "Warten wir ab, welche Szenarien sich auftun."
Eine Übergangsregierung müsse die Rechte von Minderheiten wie etwa der christlichen Gemeinschaften wahren. "Wir hoffen, dass diejenigen, die jetzt an die Macht kommen, ein Regime schaffen können, das alle respektiert", betonte der Kardinal. Es sei Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, die Bedingungen für Dialog und Frieden zu fördern.
Probleme durch Dialog lösen
Der Heilige Stuhl setze weiterhin auf diplomatische Bemühungen, erklärte Parolin. "Wir nutzen jede Situation, um die Voraussetzungen für Dialog zu schaffen und Probleme zu lösen." Dabei bleibe der Respekt für religiöse Vielfalt eine zentrale Forderung des Vatikans, auch in schwierigen politischen Kontexten wie in Syrien oder der Ukraine, unterstrich der Diplomat.