Pastoralreferent sammelt mit Radmarathon Geld für Misereor

"Traum von einer gerechten Welt"

So viele Höhenmeter wie der Mount Everest misst, will der Ausdauersportler und Pastoralreferent Christoph Fuhrbach "erradeln" und so Spenden sammeln. Um das zu schaffen, dreht er 54 Runden um das Hambacher Schloss. Wie kam es dazu?

Symbolbild Radfahrer unterwegs / © SORN340 Studio Images (shutterstock)
Symbolbild Radfahrer unterwegs / © SORN340 Studio Images ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Sie wollen an diesem Sonntag insgesamt 54 Runden à fünf Kilometer mit dem Fahrrad auf einem Berg- und Talkurs um das Hambacher Schloss zurücklegen und somit so viele Höhenmeter "erstrampeln" wie sie der Höhe des Mount Everest entsprechen, also 8.848 Meter. Damit wollen sie Spenden für Miseroer "einfahren". Warum macht man so was?

Christoph Fuhrbach (Pastoralreferent und Ausdauersportler): Das ist eine gute Frage. Ich mache so was, weil ich so meine Leidenschaften zusammenbringe. Ich fahre schon seit viele Jahren lange, viel und gerne Fahrrad und freiwillig auch den Berg hoch, denn das macht mir Spaß.

Zum anderen habe ich seit Jahrzehnten den Traum von einer gerechten und nachhaltigen Welt, in der alle Menschen gut leben können. Mit solchen Aktionen möchte ich meine Vision teilen und den Menschen darüber berichten. Die Themen lassen sich so besser in die Öffentlichkeit bringen als wenn ich irgendwelche Bildungsveranstaltungen machen würde.

DOMRADIO.DE: Sie haben schon einige sportliche Herausforderungen hinter sich. Sie sind einmal um die Erde geradelt, haben viermal die Deutsche Berglaufmeisterschaft mit der Mannschaft gewonnen und haben den zweiten Platz bei der Dolomitenrundfahrt für jedermann erreicht. Sind sie zuversichtlich, dass das am Sonntag für Sie ein Klacks wird? 

Fuhrbach: Nein, ein Klacks wird das nicht. Erstens bin ich älter geworden, mittlerweile bin ich schon 53 Jahre. Und ein bisschen langsamer bin ich auch geworden.

Dazu kommt das Hambacher Schloss als Herausforderung, weil die Bedingungen fürs Radfahren dort nicht ideal sind. Gerade die Abfahrt ist schwierig. Es geht durch enge Gassen und entsprechend langsam muss ich dort fahren. Deswegen verliere ich bei der Abfahrt relativ viel Zeit und es wird zeitlich knapp, die 54 Runden in den 13 Stunden zu schaffen.

Trotzdem ist das Hambacher Schloss ein wunderbarer Ort für solche Aktionen, weil es ein wichtiger symbolischer Ort für Demokratie und Menschenrechte ist. Dafür wollen wir uns am Sonntag einsetzen. Es ist aktuell wieder ein großes Thema.

DOMRADIO.DE: Warum ist das Hambacher Schloss so symbolträchtig für die Demokratie?

Fuhrbach: Am Hambacher Schloss fand 1832 das Hambacher Fest statt. Das gilt als die bedeutendste politische Demonstration in der Zeit des Vormärz, also der Zeit vor der Märzrevolution 1848. Dort haben sich viele Menschen gegen Widerstände von oben für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt.

Daher ist das Hambacher Schloss ein wichtiger Ort, weil hier Forderungen nach Demokratie in einer Zeit ohne Demokratie erhoben wurden. Damals kamen über 30.000 Menschen zu dem Hambacher Fest und für die Demokratie zusammen. Das war eine internationale Veranstaltung mit Menschen nicht nur aus der Region.

DOMRADIO.DE: Sie sammeln durch ihr Radeln Spenden für Misereor. Worum geht es?

Christoph Fuhrbach

"Wir wollen für jeden Höhenmeter einen Euro für die Arbeit von Misereor sammeln, also 8.848 Euro."

Fuhrbach: Ich finde, Misereor ist eine der besten, wenn nicht die beste Organisation der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum. Ich setze mich immer gern für Misereor ein, weil ich ihre Arbeit, ihre Prinzipien und auch das politische Engagement mit Forderungen nach einer gerechteren Welt und für Strukturveränderungen ganz wichtig finde.

Dazu kommt hervorragende Projektarbeit, mit der Misereor im Kleinen aufzeigt, wie die Welt im Großen sein könnte. Für meine Aktion haben wir beschlossen, ein konkretes Spendenziel zu formulieren. Wir wollen für jeden Höhenmeter einen Euro für die Arbeit von Misereor sammeln, also 8.848 Euro. Die Spenden fließen dann in verschiedene Misereor-Projekte.

DOMRADIO.DE: Am Sonntag erhoffen Sie sich nicht nur Unterstützung von oben, vom lieben Gott, sondern auch von Zuschauerinnen und Zuschauern. Wie kann man Sie sonst noch unterstützen?

Fuhrbach: Unter anderem durch das Radfahren. So wie jede und jeder mag. Das kann einmal diese fünf Kilometer lange Runde mit 162 Höhenmeter sein oder es können auch fünf Runden sein. Wer mag, kann und Lust darauf hat, kann auch gerne die gesamten angepeilten 54 Runden mit mir mitfahren. Auch E-Bikes sind da eine tolle Geschichte.

Wir haben auch an die gedacht, deren Sache nicht so das Radfahren ist. Auch diese Menschen sind herzlich eingeladen, dazuzukommen. Ab dem Mittag gibt es jeweils oben und unten Kaffee und Kuchen und ab dem Nachmittag oben vor dem Hambacher Schloss ein moderiertes Programm. Wir wollen schon ein kleines Fest für die Demokratie, für eine gerechtere Welt und Menschenrechte weltweit feiern.

Das Interview führte Heike Sicconi.

Rad-Challenge für Misereor

Am Sonntag, den 17. März radelt Christoph Fuhrbach für eine bessere, gerechtere Welt! 54-mal hoch zum Hambacher Schloss (und zurück).

Christoph Fuhrbach möchte am Sonntag, den 17. März zugunsten von Misereor 54-mal zum Hambacher Schloss radeln. / © Christoph Fuhrbach (MISEREOR)
Christoph Fuhrbach möchte am Sonntag, den 17. März zugunsten von Misereor 54-mal zum Hambacher Schloss radeln. / © Christoph Fuhrbach ( MISEREOR )
Quelle:
DR