Die Botschaft "Christus wird geboren" ertöne leider wiederum in einer Welt, "die von Gewalt, gefährlichen Spannungen, sozialer Ungleichheit und der Missachtung der grundlegenden allgemeinen Menschenrechte erfüllt ist", schreibt Patriarch Bartholomaios I. in seiner Weihnachtsbotschaft.
Missachtung der Menschenrechte
Nach der furchtbaren Erfahrung und den Katastrophen des Zweiten Weltkriegs habe die Proklamation der Menschenrechte 1948 "die grundlegenden hohen Ideale propagiert, die alle Völker und alle Staaten der Erde uneingeschränkt respektieren müssen". Allerdings setze sich die Missachtung dieser Proklamation auch 70 Jahre später fort. Bartholomaios wörtlich: "Vielfältige Missbräuche und intendierte Missdeutungen der Menschenrechte unterminieren ihren Rang und ihre Realisierung. Weiterhin gilt, dass wir weder gegenwärtig noch zukünftig aus der Geschichte Lehren ziehen wollen."
Weder der technische Fortschritt noch herausragende Errungenschaften der Wissenschaft oder der wirtschaftliche Fortschritt hätten soziale Gerechtigkeit und Frieden herbeiführen können, klagt der Geistliche. Im Gegenteil: "In unserer Zeit wächst das Wohlstandsdenken der Besitzenden, und die Globalisierung zerstört die Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Friedens."
Die Kirche könne diese "Bedrohungen der menschlichen Person" unmöglich ignorieren, so der Patriarch: "Wir kämpfen für den Menschen, für den Schutz der Freiheit und der Gerechtigkeit, im Wissen darum, dass der wahre Friede von Gott kommt."