Patriarch Kyrill I. will Trauerfeier für Schirinowski leiten

Persönliche Aussegnung für ultrarechten russischen Politiker

Mit der persönlichen Aussegnung des ultrarechten russischen Politikers Schirinowski könnte sich der Moskauer Patriarch Kyrill I. weiter innerhalb der orthodoxen Kirche isolieren. Schirinowski gilt als Bewunderer Hitlers.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )

Hintergrund: Patriarch Kyrill I. rechtfertigt Krieg gegen die Ukraine

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrfach verteidigt. Er rechtfertigte ihn etwa als "metaphysischen Kampf" im Namen "des Rechts, sich auf der Seite des Lichts zu positionieren, auf Seiten der Wahrheit Gottes, auf Seiten dessen, was uns das Licht Christi, sein Wort, sein Evangelium offenbaren".

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )

Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. wird voraussichtlich persönlich die Trauerfeier für den ultrarechten russischen Politiker Wladimir Schirinowski leiten. Der am Mittwoch im Alter von 75 Jahren gestorbene Vorsitzende der nationalistischen Liberaldemokraten sei ein "tief religiöser Mensch" gewesen, sagte der kommissarische Fraktionschef der Partei, Leonid Sluzki, im russischen Staatsfernsehen. "Es ist symbolisch, dass unser Kirchenoberhaupt Seine Heiligkeit Patriarch Kyrill den Wunsch geäußert hat, persönlich die Aussegnung durchzuführen."

Antisemitisch, homophob, antimuslimisch

Schirinowski führte die Liberal-Demokratische Partei Russlands (LDPR) seit ihrer Gründung noch zu Zeiten der Sowjetunion im März 1990. Er war einer der bekanntesten Politiker des Riesenreiches. Im Parlament stimmte er mit seiner Partei fast immer für die Politik des Kremls und galt deswegen als Pseudo-Oppositioneller. Schirinowski äußerte einst öffentlich Bewunderung für Hitler. Wiederholt hetzte er gegen Juden, Muslime und Homosexuelle.

Quelle:
KNA