Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. wird voraussichtlich persönlich die Trauerfeier für den ultrarechten russischen Politiker Wladimir Schirinowski leiten. Der am Mittwoch im Alter von 75 Jahren gestorbene Vorsitzende der nationalistischen Liberaldemokraten sei ein "tief religiöser Mensch" gewesen, sagte der kommissarische Fraktionschef der Partei, Leonid Sluzki, im russischen Staatsfernsehen. "Es ist symbolisch, dass unser Kirchenoberhaupt Seine Heiligkeit Patriarch Kyrill den Wunsch geäußert hat, persönlich die Aussegnung durchzuführen."
Antisemitisch, homophob, antimuslimisch
Schirinowski führte die Liberal-Demokratische Partei Russlands (LDPR) seit ihrer Gründung noch zu Zeiten der Sowjetunion im März 1990. Er war einer der bekanntesten Politiker des Riesenreiches. Im Parlament stimmte er mit seiner Partei fast immer für die Politik des Kremls und galt deswegen als Pseudo-Oppositioneller. Schirinowski äußerte einst öffentlich Bewunderung für Hitler. Wiederholt hetzte er gegen Juden, Muslime und Homosexuelle.