Patriarch Pizzaballa ermutigt an Palmsonntag zu Freude und Zuversicht

Auch Christen sind Bürger Jerusalems

Mut und Freude in schwierigen Zeiten bewahren: Das ist die Botschaft, die Kardinal Pizzaballa den Gläubigen zum Abschluss der Palmprozession mit auf den Weg gab. Hass dürfe man nicht ins Herz lassen.

Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, während der Palmsonntagsmesse / © Ohad Zwigenberg/AP (dpa)
Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, während der Palmsonntagsmesse / © Ohad Zwigenberg/AP ( (Link ist extern)dpa )

Zum Auftakt der Heiligen Woche hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, zu Freude und Zuversicht aufgerufen. "Ihr zeigt heute, dass Jerusalem auch christlich ist und wir Christen Bürger Jerusalems sind", sagte er den Teilnehmern im Hof der Jerusalemer Annakirche. Christen würden das Recht in Anspruch nehmen, diesen "christlichen Jerusalemtag" zu feiern.

"Wir haben im Regen angefangen und enden mit Sonne. Das sehe ich als Zeichen", sagte Pizzaballa. Er habe aufgrund der schwierigen Situation und des Wetters nicht mit vielen Feiernden gerechnet. "Aber ihr seid gekommen und habt unseren Tag zu einem glücklichen Tag gemacht." Die Freude, die zu spüren sei, stecke an und wirke sich auf Jerusalem auf.

Palmsonntagsprozession an der Grabeskirche in Jerusalem / © Ohad Zwigenberg/AP (dpa)
Palmsonntagsprozession an der Grabeskirche in Jerusalem / © Ohad Zwigenberg/AP ( (Link ist extern)dpa )

Hass darf nicht in die Herzen dringen

Das Oberhaupt der lateinischen Katholiken äußerte sich zugleich besorgt über die Lage im Gazastreifen und der dortigen christlichen Gemeinde. In den schwierigen Zeiten gelte es, Mut zu haben und den Hass nicht in die Herzen zu lassen. "Wir werden diejenigen sein, die Jerusalem als Haus des Gebets für alle Menschen wieder aufbauen wollen", so Pizzaballa.

Die Palmprozession von Betfage über den Ölberg zur Annakirche in der Jerusalemer Altstadt gilt für Pilger als ein Höhepunkt in der Heiligen Woche. Im zweiten Jahr in Folge stand sie jedoch unter dem Schatten des Krieges im Gazastreifen und der verschärften Besatzungssituation in den palästinensischen Gebieten. Deutlich weniger ausländische Pilger und palästinensische Christen als in den Vorkriegsjahren nahmen an der Feier teil.

Christen im Heiligen Land

Die Christen sind im Heiligen Land eine kleine Minderheit. Genaue Zahlen sind schwer zu benennen, auch angesichts des Wegzugs vieler Christen in den vergangenen Jahren. In Israel sind es rund zwei Prozent von rund 8,7 Millionen Bürgern; viele von ihnen sind Araber.

Ordensschwestern in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)