Eine Studie des Friedensforschers Filip Daza Sierra habe allein in der Ukraine 235 gewaltfreie Aktionen im Zeitraum von Februar bis Juni 2022 identifiziert, sagte Christine Hoffmann im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Menschen brächten dabei mutig ihre gewaltfreien Möglichkeiten zum Einsatz, betonte Hoffmann. Es werde auch längst verhandelt und nach Lösungen gesucht.
Bundeskanzler Scholz telefoniere beispielsweise regelmäßig mit Russlands Präsident Putin, und auch das Getreideabkommen sei ein Ergebnis von Gesprächen. Hoffmann forderte, die öffentliche Debatte aus der militärischen Engführung herauszuholen und die Möglichkeiten gewaltfreien und deeskalierenden Handelns ganz konkret zu erwägen.
Befreiung von der Geißel des Krieges
"Jeder Krieg ist eine Niederlage der Menschheit, nicht nur der Pazifisten", erklärte Hoffmann zum 75. Gründungstag der deutschen Sektion von Pax Christi am 3. April. Es gelte auch weiterhin, "im Sinne der jesuanischen Feindesliebe und auch der Charta der Vereinten Nationen künftige Generationen von der Geißel des Krieges zu befreien".
Am 10. März 1945 riefen der französische Geistliche Pierre-Marie Theas und 40 französische Bischöfe mit einem "Gebetskreuzzug" zur Versöhnung mit Deutschland auf. Allen Beteiligten war nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs klar: Nie wieder darf es so einen Krieg geben. Drei Jahre später, am 3. April 1948, wurde die deutsche Sektion von Pax Christi gegründet.