Hier investieren die Benediktiner nach eigenen Angaben eine sechsstellige Summe in nachhaltige Verbesserungen, etwa für das digitale Angebot und die traditionell wichtigen musischen und sportlichen Bereiche.
Das Internat besuchten laut Mitteilung in den vergangenen Jahren nur noch zwischen 30 und 40 Schüler. So hätten neben anderen Gründen vor allem das Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Jahr 2010 zu einem starken Rückgang bei den Anmeldungen geführt.
Auch der Ausbau der Ganztagesbetreuung in Deutschland habe sich auf viele Internate ausgewirkt. "Trotz aller Bemühungen, dem entgegen zu wirken, wie beispielsweise der Öffnung für Mädchen, der Kooperation mit dem Bayerischen Skiverband und der Internationalisierung, konnten wir keine Trendwende erreichen", sagte Abt Barnabas Bögle.
Lange Übergangsphase
Auch die gestiegenen Anforderungen an einen modernen Betrieb eines Internats könne das Kloster personell und finanziell nicht mehr stemmen. "Ein kleiner gewordener Konvent kann nicht mehr Aufgaben übernehmen und die Auswirkungen der Corona-Krise haben unsere Betriebe stark getroffen, was unsere Entscheidung beschleunigt hat", so der Abt.
Da die Entscheidung ein schwerer Einschnitt für die aktuellen Internatsschüler sei, habe man sich für eine lange Übergangsphase entschieden. Zugleich sei es aber möglich, die nötigen Investitionen für das Gymnasium zu tätigen.
Ziel sei eine Weiterentwicklung der Schule mit dem angeschlossenen Tagesheim. Die Nachfrage für letzteres habe stetig zugenommen. Eine diplomierte Pädagogin werde die Leitung von Internat und Tagesheim übernehmen, kündigte Bögle an. "Die Zielsetzung der Abtei ist es, künftig jeden Jahrgang aufgeteilt in zwei Klassen zum Abitur zu führen. Um unsere Schülerinnen und Schüler möglichst individuell zu fördern, ist die Abtei Ettal weiterhin bereit, grundsätzlich Klassen mit geringer Schülerzahl einzurichten."