Perus Bischöfe beklagen in Brandbrief Gefahr für Demokratie

Ausufernde Korruption

Inmitten der Regierungskrise in Peru haben sich die Bischöfe mit einem Brandbrief zu Wort gemeldet. In dem Schreiben beklagen sie ein "alarmierendes Ausmaß an politischem, sozialem, wirtschaftlichem und moralischem Verfall".

Symbolbild Korruption / © TheCorgi (shutterstock)

Ohne ein rasches Umdenken sei die demokratische Ordnung in Gefahr. Es drohten eine Spaltung der Gesellschaft und "unkontrollierbare Gewalt".

Enttäuschung über Korruption

Enttäuscht äußerten sich die Bischöfe vor allem über die ausufernde Korruption, die höchste Ebenen von Legislative, Judikative und Exekutive erfasst habe. "Die Korruption ist zweifellos ein Krebsgeschwür, das alles infiziert", heißt es in der Erklärung der Peruanischen Bischofskonferenz.

Peru steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise. Parlament und Regierung attackieren sich gegenseitig. Derzeit laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen den marxistischen Präsidenten Pedro Castillo. Ihm werden unter anderem Korruption und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Castillo indes wittert ein "Komplott" von Staatsanwaltschaft, Kongress und der Presse, um ihn aus dem Amt zu drängen.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA