Sie seien mehr als andere darauf angewiesen, dass die Stadt ihnen das Leben erleichtere, betonte er in einem am Mittwoch veröffentlichten Glückwunschschreiben. Tschentscher habe sieben Jahre lang als Finanzsenator dazu beigetragen, dass auf der Basis solider öffentlicher Finanzen politische Gestaltungsspielräume entstehen konnten. "So konnten wir in Hamburg Herausforderungen, wie etwa die große Zahl von Flüchtlingen, finanziell bewältigen, ohne Abstriche bei anderen sozialen Leistungen zu machen", schrieb der Erzbischof.
"Konstruktive Zusammenarbeit"
Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs wünschte Tschentscher für sein neues Amt Gottes Segen. Aus bisherigen Begegnungen wisse sie, dass dem neuen Bürgermeister die Fragen von Gerechtigkeit und sozialer Teilhabe am Herzen lägen, sagte sie am Mittwoch in Hamburg. "Ich bin daher sicher, dass wir die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und der Freien und Hansestadt Hamburg gemeinsam konstruktiv fortführen werden."
Tschentscher war am Mittwochmittag mit 71 von 121 Stimmen von der Hamburgischen Bürgerschaft zum Ersten Bürgermeister gewählt worden. Der 52-Jährige tritt die Nachfolge von Olaf Scholz (SPD) an, der nach sieben Jahren im Bürgermeisteramt vor kurzem als Finanzminister in die Bundesregierung gewechselt war. Tschentscher war seit 2011 unter Scholz Finanzsenator und ist promovierter Mediziner.