Für viele kirchenleitende Personen sei klar, dass sie hier etwas verändern müssten, sagte Pfeffer am Donnerstagabend in Bielefeld. "Es ist eine katholische Revolution, die sich da anbahnt", erklärte der Verwaltungschef des Bistums Essen.
Pfeffer plädierte bei einer Tagung zum Thema "Modell Volkskirche" für eine Trennung von Arbeitsrecht und kirchlicher Lehre. Schon seit Jahrzehnten hätten viele in der katholischen Kirche die geltende Praxis, wonach Verstöße gegen die kirchliche Sexualmoral zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen können, nicht mehr gut gefunden. Jetzt gebe es ein öffentliches Aufbegehren, auch durch die Initiative "#OutInChurch".
Die Initiative #OutInChurch
Bei der Aktion "#OutInChurch" hatten sich Ende Januar mehr als 100 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen der katholischen Kirche in Deutschland in einer bundesweiten Kampagne als nicht heterosexuell geoutet. Damit wollten sie einen neuen Anstoß für eine Diskussion über den Umgang der Kirche mit queeren Menschen geben, insbesondere, wenn sie für kirchliche Einrichtungen arbeiten.
Zur Voraussetzung einer Kirchenmitgliedschaft für die Anstellung in der Kirche sagte der Generalvikar, es gehe nicht um "das richtige Parteibuch". Vielmehr müsse gefragt werden, welche Haltungen Menschen mitbringen müssten, die in der Kirche arbeiten: "Was ist denn der christliche Geist?", betonte Pfeffer.