Pflegerat sieht viele Mängel im Koalitionsvertrag

Fehlender Masterplan

Der Deutsche Pflegerat sieht beim Thema Pflege im Koalitionsvertrag viele Mängel. Die Pflegekräfte seien ausgebrannt. Der Vertrag sehe zwar Verbesserungen vor, doch die Finanzierung sei ungeklärt.

Altenpflege / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Altenpflege / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )

"Der Entwurf des Koalitionsvertrages lässt für die Pflegeberufe den großen Wurf vermissen. Das ist enttäuschend und bleibt auch deutlich hinter den Versprechungen im Wahlkampf zurück", sagte Präsident Franz Wagner am Freitag in Berlin. Die pflegerische Versorgung sei akut gefährdet, denn die Pflegenden "können nicht mehr".

Zügig weitere Pflegekräfte einstellen

Zwar sehe der Koalitionsvertrag Verbesserungen für die Pflegenden in Krankenhäusern und Altenheimen vor; die Finanzierung sei aber meist ungeklärt, kritisierte Wagner. Auch das vorgesehene Sofortprogramm von 8.000 Stellen in der Behandlungspflege sei nicht ausreichend.

Wagner forderte daher: "Im Rahmen eines Sofortprogramms muss der zügige Aufbau von jeweils 50.000 Stellen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen erfolgen." In die Finanzierung müssten Steuermittel einfließen.

Nationaler Runder Tisch gefordert

Zudem verlangte Wagner einen "Masterplan" für die Pflege. Dafür müsse es "umfassende und strukturelle Verbesserung" in den kommenden zehn Jahren geben. Das Bundesgesundheitsministerium solle einen nationalen Runden Tisch errichten, bei dem Pflegekräfte maßgeblich mit eingebunden sein müssten.


Quelle:
KNA
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