Pflegerat will mehr Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe

"Unser Beruf muss aktraktiver werden"

Der Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner, wirbt für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Pflegedisziplinen und allen Gesundheitsberufen: "Wir müssen den wachsenden Personalbedarf quantitativ und qualitativ bewältigen".

Pflegekraft in der Altenpflege / © Angelika Warmuth (dpa)
Pflegekraft in der Altenpflege / © Angelika Warmuth ( dpa )

Zudem müsse der Beruf wieder attraktiver werden, erklärte Wagner am Samstag zum Abschluss des Deutschen Pflegetags in Berlin.

Die Veranstaltung hatte am Donnerstag begonnen und stand unter dem Motto "Teamarbeit - Pflege interdisziplinär". Mit Blick auf Fachkräftemangel, Betreuungskosten oder eine angemessene Qualität in den Krankenhäusern und Pflegeheimen müssten alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um Herausforderungen in der Pflege bewältigen zu können, hieß es.

Koalitionsvertrag bietet Potential

"Mit Blick auf die Pflege bietet der Koalitionsvertrag durchaus Potenzial", betonte Wagner. Er nannte zum Beispiel einen präventiven Hausbesuch und eine flächendeckende, gerechte Vergütung. "Für die Bewältigung der Zukunftsaufgabe Pflege braucht es aber mehr - ein Gesamtkonzept, einen Masterplan Pflegeberufe, der das Stellen an einzelnen Schrauben ersetzt." Dieser müsse gemeinsam mit den relevanten Akteuren entwickelt werden.

Westerfellhaus designierter Pflegebeauftragter der Bundesregierung

Wagner begrüßte es, dass Andreas Westerfellhaus designierter Pflegebeauftragte der Bundesregierung ist: "Das ist eine gute Entscheidung für die Pflege." Der neue Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Personalie am Donnerstag angekündigt, die das Kabinett allerdings noch bestätigen muss.

Westerfellhaus würde Nachfolger von Ingrid Fischbach, die das Amt im vergangenen Jahr übergangsweise von Karl-Josef Laumann (beide CDU) übernommen hatte, der Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen wurde.

Westerfellhaus will in seinem neuen Amt vor allem das Vertrauen der Bürger in die Pflege erhöhen. Viele Bundesbürger seien massiv verunsichert und hätten Angst vor Pflegebedürftigkeit und den Folgen, hatte der 61-Jährige am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf dem Deutschen Pflegetag gesagt. Der Staat müsse einen Rahmen schaffen, damit Menschen die Gewissheit hätten, im Alter und bei Pflegebedürftigkeit Hilfe zu bekommen.


Quelle:
KNA