Polen: 40 Prozent gehen zur Messe

Große Unterschiede zwischen Bistümern

In Polen gehen weiter deutlich mehr Katholiken zur Messe als in den meisten anderen Ländern Europas. Fast 40 Prozent gehen sonntags in den Gottesdienst - es gibt jedoch große regionale Unterschiede.

Gebet vor dem Abendgebet / © Darek Dalmanowicz (dpa)
Gebet vor dem Abendgebet / © Darek Dalmanowicz ( dpa )

Wie das nationale kirchliche Statistikinstitut am Mittwoch in Warschau mitteilte, besuchten am Zählsonntag im Herbst 2015 landesweit 39,8 Prozent der Katholiken einen Gottesdienst. Das war ein Plus von 0,7 Prozentpunkten gegenüber 2014. Damals wurde mit 39,1 Prozent der bisherige Tiefstand seit Beginn der Statistik 1980 erreicht.

Nur auf Malta und in Irland besuchen ähnlich viele Katholiken regelmäßig sonntags die Messe. In Deutschland gingen 2015 durchschnittlich etwa 10,4 Prozent der Katholiken zum Gottesdienst. Im Rekordjahr 1987, vor der politischen Wende in Polen, hatten den Angaben zufolge noch 53,3 Prozent der Katholiken zwischen Oder und Bug die Messe besucht. Seither ging die Zahl fast kontinuierlich zurück. 2007 waren es noch 44,2 Prozent. Von 2008 an schwankt die Zahl der Kirchgänger um 40 Prozent.

Spitzenreiter südpolnische Diözese Tarnow

Die regionalen Unterschiede zwischen den Bistümern sind groß. Spitzenreiter war 2015 die südpolnische Diözese Tarnow mit 70,5 Prozent Messbesuch. Schlusslicht war die nordwestpolnische Erzdiözese Stettin-Cammin (Szczecin-Kamien) mit 26,0 Prozent. Zur Kommunion gingen landesweit 17,0 Prozent der Katholiken. Im Jahr zuvor waren es 16,3 Prozent.

In Polen sind laut Kirchenstatistik 92 Prozent der Bürger Katholiken - insgesamt 32,7 Millionen. Am Zählsonntag im Oktober 2015 wurden landesweit insgesamt mehr als 43.600 Messen gefeiert. In den rund 10.000 polnischen Pfarreien arbeiten etwa 21.000 Priester. Spitzenreiter ist das Bistum Tarnow mit knapp 1.100 vor Krakau mit 1.075. Die Zahl der Kirchenaustritte teilte das Institut nicht mit.


Quelle:
KNA