Polens Kirche will Christus feierlich würdigen

Als "König"

Die katholische Kirche in Polen will ihre Bindung an Jesus Christus unterstreichen und ihn mit einer feierlichen Zeremonie theologisch ausdrücklich als "König" würdigen.

 (DR)

Der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, Pawel Rytel-Andrianik, sagte am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass die Bischöfe am 19. November in Krakau einen "Jubiläumsakt der Anerkennung von Jesus Christus als König und Herr" feiern werden.

Der Episkopats-Sprecher betonte, Jesus werde nicht zum "König von Polen" ernannt. Das wäre eine "Verkleinerung seiner Würde und eine Beschränkung seiner Mission, Herrschaft und Macht". Mit der Messe im Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit soll das Jahr des 1.050-jährigen Jubiläums der Taufe Polens abgeschlossen werden. Einen Tag nach der feierlichen Messe begeht die Kirche das Christkönigsfest. Christen glauben, dass Jesus Christus am Ende der Zeit als König wiederkommen wird. Nach der Kirchenlehre gilt Christus als "König des Universums".

Organisierte Märsche

In Polen macht sich unter anderem die von einem ehemaligen Jesuiten gegründete Vereinigung "Rose" für die Anerkennung Jesu als "König von Polen" stark. Dazu organisiert die Gruppe seit Jahren immer wieder Märsche. Ihr Argument: König Johann II. Kasimir habe bereits 1656 ein feierliches Gelöbnis vor dem Bildnis der Muttergottes abgelegt und sie offiziell zur "Königin von Polen" erklärt. Bis heute wird Maria landesweit in jeder Messe als polnische "Königin" angesprochen.

2006 hatte die katholische Kirche rund 40 polnische Abgeordnete kritisiert, die damals Jesus ebenfalls zum König des Landes ausrufen wollten. 2011 verurteilten die Bischöfe die Idee, Jesus zum "König von Polen" zu ernennen. Jeder, der sich der entsprechenden Bürgerbewegung anschließe, stehe außerhalb der Kirchengemeinschaft, mahnten sie. Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz suspendierte damals einen Priester, der massiv für eine Inthronisierung Jesu zum König von Polen geworben hatte.


Quelle:
KNA