"Ein wahrer Patriot will das Wohlergehen seines Volkes niemals auf Kosten anderer erreichen", zitierten die polnischen Bischöfe den heiligen Papst Johannes Paul II. (1978-2005).
In ihrem 14 Punkte umfassenden Dokument "Christliche Gestalt des Patriotismus" schreiben die Bischöfe, die lateinische Tradition der katholischen Kirche präge Polens Geschichte und Identität besonders stark. Zugleich betonen sie, neben der katholischen Mehrheit hätten sich auch Orthodoxe, Protestanten, Juden, Muslime, Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften und Atheisten um "unser gemeinsames Land verdient gemacht".
Bischöfe rügen Konflikt zwischen Regierung und Opposition
Entschieden rügen die Bischöfe den andauernden Konflikt zwischen dem nationalkonservativen Regierungslager und der Opposition: "Angesichts des großen politischen Streits, der heute unser Land spaltet, ist das Engagement für die gesellschaftliche Versöhnung patriotische Pflicht." Ausdrücklich rufen sie die Politiker zu einer moderateren Wortwahl auf und warnen vor einem Missbrauch der Geschichtspolitik in Polen.
Polnische Medien bewerteten das Dokument als überraschend starke und eindeutige Botschaft der Kirche. Es war im März von der Vollversammlung der Bischofskonferenz beschlossen worden.