Zum Reformationsjubiläum erhalten die meisten der 501 westfälischen Kirchengemeinden neue Altarbibeln mit handschriftlicher Widmung von Kurschus, wie die Evangelischen Kirche von Westfalen am Sonntag in Bielefeld mitteilte. Die Dorfkirche Westheim in Marsberg war nach Herford, Dortmund und Dorsten die letzte Station.
Vielfalt verstehen
In ihrer Predigt warnte die leitende Theologin der westfälischen Kirche laut Redetext davor, einzelne Bibelstellen aus ihrem Zusammenhang zu reißen. Die Bibel könne nur durch Interpretation in der Vielfalt ihrer Aussagen richtig verstanden werden. Dazu gehöre, "nicht mit einzelnen Bibelsprüchen aufzutrumpfen oder gar gegeneinander zu kämpfen", sondern vielmehr "die Worte der Schrift in ihrem Zusammenklang zu hören und zu lesen", betonte Kurschus. "Und dazu wollte Martin Luther mit seiner Übersetzung der Heiligen Schrift jeden und jede instand setzen."
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte im vergangenen Oktober aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums 2017 eine neue Fassung der Lutherbibel herausgegeben. Rund 70 Experten hatten im Auftrag der EKD die revidierte Luther-Übersetzung aus dem Jahr 1984 mehrere Jahre lang überarbeitet. Ziel war, bewusst zur Sprache Luthers zurückzukehren.