Es handelt sich um dem Oppositionsbündnis "Tisch der Einheit" (MUD) nahestehende Politiker, wie venezolanische Zeitungen (Dienstag) melden. Die oppositionsnahe Tageszeitung "El nuevo Herald" aus Miami will erfahren haben, dass Staatspräsident Nicolas Maduro bereit sei, in den Verhandlungen mit der Opposition Neuwahlen für Ende 2017 vorzuschlagen.
Präsident Maduro empfing unterdessen am Montagnachmittag (Ortszeit) den Sondergesandten des Papstes, Erzbischof Claudio Maria Celli, sowie den päpstlichen Nuntius Erzbischof Aldo Giordano. "Papst Franziskus verfolgt sehr genau die komplexe Situation des Landes, und sein Wunsch ist es, dass der nationale Dialog positive Resultate zum Wahl aller Bürger bringe", zitiert das regierungskritische Portal "TalCual" den Italiener Celli.
Konfrontationen zu vermeiden?
Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, stellte sich hinter die vom Vatikan vermittelten Gespräche zwischen Regierung und Opposition. "Wir begrüßen die vatikanische Vermittlung in Venezuela für einen Dialog, der Gewaltenteilung, Wahlrecht des Volkes und Respekt vor der Verfassung wiederherstellt", schrieb Almagro auf Twitter.
Der venezolanische Kardinal Jorge Urosa forderte die Opposition auf, auf einen für Donnerstag geplanten Protestmarsch zum Präsidentenpalast zu verzichten. Dem TV-Sender Globovision sagte der Erzbischof von Caracas, er sei überzeugt, wenn die Opposition an dem Protestmarsch festhalte, werde sie eine große Menschenmenge auf die Straße bringen. Es gelte jedoch, Konfrontationen zu vermeiden. Auch die Regierung hat für Donnerstag ihre Anhänger zu Demonstrationen für Maduro aufgerufen.
Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen
Die in Aussicht gestellten Arbeitsgruppen zur Lösung der innenpolitischen Spannungen zwischen Regierung und Opposition begrüßte Kardinal Urosa. Die Runden Tische müssten die Arbeit sofort aufnehmen, um die vielen Probleme im Land zu lösen. Venezuela wird seit mehr als zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert.
Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisieren eine politische Verfolgung von Oppositionellen. Laut der Nichtregierungsorganisation "Foro Penal" gibt es zurzeit 109 politische Gefangene in Venezuela.