Ukrainischer Großerzbischof: Kalenderreform nur gemeinsam

Praktische und ökumenische Frage

Eine liturgische Kalenderreform kommt für die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche nur gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen infrage. Die Reform müsste aber zu mehr Kircheneinheit beitragen und nicht mehr Spaltung verursachen.

Ein Kreuz auf einem Kalender / © Nature's Charm (shutterstock)
Ein Kreuz auf einem Kalender / © Nature's Charm ( shutterstock )

Das erklärte das Oberhaupt der mit Rom in Einheit stehenden Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, laut dem "Pro Oriente"-Pressedienst am Donnerstag.

Die Ukrainische Griechisch-katholische feiert in der Ukraine bislang Weihnachten und Ostern nach dem Julianischen Kalender gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen. In der Diaspora wird mit Rücksicht auf die pastorale Situation allerdings oft auch der von den katholischen Kirchen genutzte Gregorianische Kalender verwendet. Insofern sei die Kalenderfrage keine dogmatische, sondern eine praktische und ökumenische, betonte der Großerzbischof.

Befürchtung weiterer Spaltungen

In Diaspora-Ländern wie Italien, Spanien oder Portugal sei es durchaus üblich, dass sich die Gemeinden und Gläubigen an den Kalender der Mehrheitskirche anpassten, so Schewtschuk. In der Ukraine würde eine Reform aus Sicht des Großerzbischofs derzeit zu Spaltungen führen, wovon es keine weiteren brauche. Die Einheit von Kirche und Volk sei vorrangig. Für die nähere Zukunft schloss Schewtschuk deshalb eine Kalenderreform aus.

Der Großerzbischof äußerte sich im Rahmen eines Treffens mit Jugendlichen bei einer Wallfahrt nach Sarwanyzja. Im dem bedeutenden Wallfahrtsort der griechisch-katholischen Kirche in der Westukraine wird besonders eine Ikone der Gottesmutter verehrt.

 

Swjatoslaw Schewtschuk, Großerzbischof von Kiew / © Sarah Webb (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk, Großerzbischof von Kiew / © Sarah Webb ( KNA )
Quelle:
KNA