Ihre erste internationale Partie wollen die Kickerinnen am 22. Juni in Wien gegen das Frauenteam FC Mariahilf spielen, wie österreichische Medien am Dienstag unter Berufung auf den vatikanischen Fußballbeauftragten Danilo Zennaro berichteten. Das österreichische Team spielt in der Wiener Landesliga, der dritthöchsten Spielklasse im dortigen Frauenfußball.
25 Mitglieder und ein Coach
"Wir haben die Einladung aus Wien erhalten und freuen uns sehr auf dieses Match", berichtete Zennaro. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn habe ihm versichert, dass der FC Mariahilf ein seriöser Verein sei und stark im Wohltätigkeitsbereich engagiert. "Nach dem Freundschaftsmatch wollen wir ein Rückspiel im Vatikan organisieren", sagte Zennaro, der auch die Männer-Fußballmannschaft im Vatikan koordiniert.
Das vatikanische Frauenteam wird vom römischen Trainer Gianfranco Guadagnoli gecoacht und zählt 25 Mitglieder. Der Auswahl gehören unter anderen Angestellte der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesu sowie Ehefrauen oder Töchter von Vatikanmitarbeitern an. Kapitänin ist die aus Kamerun stammende Stürmerin Eugene Tcheugoue, Mitarbeiterin der vatikanischen Kurienbehörde für Laien, Familie und Leben.
Fußballtradition seit 1521
Einzug im Vatikan hielt der Frauenfußball im vergangenen Jahr. Damals traten bei einem Freundschaftsturnier in Rom erstmals zwei Teams weiblicher Vatikan-Bediensteter gegeneinander an. Im Vatikan arbeiten rund 750 Frauen, darunter viele Ordensangehörige.
Die Fußballtradition im Vatikan reicht in das Jahr 1521 zurück, als erstmals ein Vorläufer des heutigen Spiels, eher eine Art Rugby, im Beisein von Papst Leo X. im Belvedere-Hof stattfand. Das älteste noch bestehende vatikanische Fußballteam ist die 1966 gegründete Elf der Vatikanischen Museen. International gehört der Vatikan zu den wenigen Staaten, die nicht im Fußball-Weltverband FIFA organisiert sind.