Priester wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Berufung möglich

Das Amtsgericht Mülheim an der Ruhr hat einen Priester aus dem Bistum Essen wegen sexuellen Missbrauchs eines 17-Jährigen zu einer Haftstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Urteil war am Montagnachmittag gefallen.

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Das sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Dem 73-jährigen Geistlichen wurden insgesamt drei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie der Besitz jugendpornografischen Materials vorgeworfen. In einem Fall wurde er verurteilt. Dabei konnte laut der Sprecherin anhand eines Chatverlaufs nachgewiesen werden, dass der Geistliche vom minderjährigen Alter des Betroffenen gewusst hat.

Priester kann Berufung einlegen

In den anderen Fällen seien die Tatbestandsvoraussetzungen nicht erfüllt gewesen. Der Priester kann innerhalb von einer Woche Berufung gegen das Urteil einlegen.

Das Bistum Essen hatte im Januar auf seiner Homepage bekanntgegeben, dass ein Priester suspendiert und ihm die Ausübung seines Dienstes verboten worden sei. Bischof Franz-Josef Overbeck habe zudem ein kirchenrechtliches Verfahren angeordnet.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA