Dem ehemaligen Pfarrer aus der Gemeindengemeinschaft Hückelhoven wird Untreue in 145 Fällen und eine veruntreute Summe von etwa 100.000 Euro zur Last gelegt, wie ein Sprecher der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte.
Ohne Bezug zur kirchlichen Arbeit
Das Bistum Aachen hatte den Geistlichen im März 2018 angezeigt und ihn suspendiert, nachdem in der Hückelhovener Gemeinde finanzielle Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren. Der ehemalige Pfarrer soll immer wieder Geld von einem Spenden- und Kollektenkonto ins Ausland überwiesen haben, ohne dass ein Bezug zur kirchlichen Arbeit bestand.
Die rund 100.000 Euro, die so transferiert wurden, muss er laut Urteil zurückzahlen.
Rund zweieinhalb Jahre Haft erwartet
Dem Urteil ist eine Verständigung zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht und Verteidigung vorausgegangen, wie es hieß. Im Fall eines glaubwürdigen Geständnisses sollte das Strafmaß zwischen zwei Jahren und vier beziehungsweise acht Monaten ausfallen. Die Anklage wegen 65 Fällen von Geldwäsche wurde fallen gelassen.
Der Geistliche ist laut Amtsgericht bereits seit 2016 wegen leichtfertiger Geldwäsche in vier Fällen vorbestraft. Zudem wurde er im vergangenen Jahr in Belgien wegen der Einfuhr von Drogen zu 40 Monaten Haft verurteilt. Ob es in diesem Fall auch zu einer Strafvollstreckung in Deutschland kommen wird, ist laut Gerichtssprecher Justus Waßenberg derzeit unklar.