Prinz Harry gibt Verlobung mit Meghan Markle bekannt

Märchenhochzeit mit kirchlichem Segen?

Feiert das britische Königshaus bald wieder eine Traumhochzeit? Jetzt haben Prinz Harry und die amerikanische Schauspielerin Meghan Markle ihre Verlobung bekanntgegeben - mit der Zustimmung des Erzbischofs von Canterbury.

Prinz Harry und Meghan Markle geben Verlobung bekannt / © Dominic Lipinski (dpa)
Prinz Harry und Meghan Markle geben Verlobung bekannt / © Dominic Lipinski ( dpa )

domradio.de: Prinz Harry und Meghan Markle sind seit 2016 zusammen. Also, noch gar nicht so lange. Eine wirkliche Überraschung war die Verlobung aber jetzt trotzdem nicht mehr, oder?

Helmut Pathe (Ehemaliger Redakteur der Kölner Kirchenzeitung und Adels-Experte): Es gab seit längerem Anzeichen dafür, dass es etwas ganz Ernstes ist. Im vergangenen November hatte Prinz Harry sogar eine offizielle Mitteilung herausgegeben, dass man seine Freundin bitte nicht so sehr belästigen solle. Da ist sie namentlich genannt worden. So etwas hatte es vorher noch nicht gegeben. Das war ein ganz deutliches Indiz.

Die britische Presse hatte noch am Wochenende darüber spekuliert, dass der Termin der Bekanntgabe der Verlobung erst an diesem Dienstag sei, weil sein Vater und sein Bruder sich jeweils an einem Dienstag offiziell verlobt hätten. Dass es nun dieser Montag geworden ist, ist letztendlich doch nicht überraschend. Meghan Markle ist seit vergangener Woche in London und wurde schon unter Polizeischutz gestellt. Sie hat also ihre eigenen Bodyguards bekommen. Wenn einer noch mehr Anzeichen dafür brauchte, dass das nun etwas Ernstes ist, weiß ich nicht, welche Signale es noch hätten sein sollen.

domradio.de: Ein bisschen heikel ist diese Verbindung ja schon. Meghan Markle war nämlich bereits verheiratet und die Geschichte des britischen Königshauses hat schon häufiger gezeigt, dass das nicht immer problemlos geht. Prinz Charles und Camilla zum Beispiel durften nicht kirchlich heiraten und haben nur einen Segen bekommen. Wird das diesmal anders?

Pathe: Ja. Die britische Presse meldet zumindest, dass der Erzbischof von Canterbury, das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, seine Zustimmung gegeben hat. Das könnte allerdings auch damit zusammenhängen, dass Harry nicht der Erste in der Thronfolge ist, denn das ist sein Vater Charles. Der Zweite ist dann sein Bruder William und dann folgen dessen Kinder. Also rückt Harry auch mit jedem Kind von William und Kate einen Platz nach hinten.

Ich bin nun kein großer Experte der Theologie der Anglikanischen Kirche. Es kann auch etwas mit ihrem Sakramentenverständnis zu tun haben. Auf jeden Fall war dieses positive Signal des Erzbischofs Justin Welby ganz wichtig, vor allen Dingen für die Queen. Für sie sind ja die Stichworte "amerikanisch" und "geschieden" aus ihrer eigenen Historie heraus absolute Unwörter. Sie hat aber inzwischen Meghan Markle kennengelernt und sie soll wohl auch zugestimmt haben, dass sie zu Weihnachten mit auf den Landsitz des britischen Königshauses kommt. Da scheint das grüne Licht gegeben worden zu sein, sodass man sich auf diese Hochzeit sicherlich freuen kann.

domradio.de: Also darf man sich bald wieder auf eine Märchenhochzeit freuen?

Pathe: Für alle Freunde von royalen Hochzeiten kann ich sagen, dass es schon im kommenden Frühjahr so weit sein soll. Ich denke, da wird sich Harry aber mit Kate und William abstimmen, denn die erwarten im April das nächste Kind. Im britischen Königshaus achtet man sehr darauf, dass solche Termine koordiniert werden. Es könnte Frühsommer werden, wenn die beiden vor den Traualtar treten.

Man hat schon nachgeschaut: Sowohl in der St. Paul`s Kathedrale als auch in der Westminster Abbey, in der Kate und William geheiratet haben, sind Termine frei. Das sollte also unproblematisch werden. Über die Gästeliste weiß man natürlich noch nichts.

domradio.de: Meghan Markle kommt ja aus den USA, ist dort Schauspielerin. Darf Sie nach der Hochzeit dann weiter arbeiten?

Pathe: Sie hat ihren Job bereits vor einiger Zeit offiziell gekündigt. Das war auch ein Indiz dafür, dass es mit Harry sehr ernst ist. Diese "Aufgaben": adlig sein, eine königliche Hoheit sein und dann auch noch schauspielern, das hat mit Grace Kelly in Monaco schon einmal jemand versucht. Sie hatte ein Angebot von Alfred Hitchcock, doch noch einmal als Prinzessin vor die Kamera zu treten. Daraus ist nichts geworden und auch in diesem Fall wird daraus nichts werden. Das ist etwas, auf das ich mich jetzt schon festlegen möchte.

domradio.de: Welchen Titel wird Meghan nach der Hochzeit tragen? Wird sie dann Prinzessin?

Pathe: Kate ist ja Herzogin von Cambridge. Die Frage ist jetzt, ob die Queen ihrem Enkelsohn und damit auch seiner Frau einen Herzogtitel überträgt. Darüber kann man aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur spekulieren und das will ich nicht tun. Wir werden die Entwicklung abwarten.

Das Interview führte Renardo Schlegelmilch.

 

Quelle:
DR