Die Umfrage wurde vom Allgemeinen Cäcilien-Verband für Deutschland (ACV) und dem deutschen Chorverband Pueri Cantores vom 20. August bis 15. Oktober durchgeführt, also vor dem zweiten teilweisen Lockdown. Insgesamt habe es rund 1.200 Rückmeldungen gegeben. Ziel sei gewesen, die bisherigen Auswirkungen von Corona auf die katholischen Chöre der beiden Dachverbände zu erfassen.
Proben in der Kirche
Die Hälfte der Teilnehmenden (52 Prozent) gab der Mitteilung zufolge an, dass aktuell physisch geprobt wird. Nur ein kleiner Teil (vier Prozent) habe sich entschieden, dies digital oder in der Kombination digital und physisch zu machen. 44 Prozent wiederum erklärten, dass derzeit keine Proben stattfänden oder sie die Frage nicht beantworten könnten.
Auf die Frage, wo derzeit physisch geprobt wird, überwog den Angaben zufolge als Probenort die Kirche, gefolgt vom eigentlichen Probenraum. Zwölf Prozent gaben an, es werde im Freien gesungen.
In zusätzlichen Probenräumen, ob angemietet oder gratis, probe nur ein geringer Teil der Chöre (fünf Prozent), ergab die Erhebung. Bei den Chören, bei denen physische Proben stattfänden, sei die Teilnahme gemischt. Am häufigsten (42 Prozent) werde angegeben, dass die Probenteilnahme bei 80 bis 100 Prozent lägen. 20 Prozent der Befragten erklärten allerdings, dass diese unter 40 Prozent betrage.
Chöre keine Infektionsherde
"Die Proben sind das musikalische Herzstück unserer Chorarbeit", betont Judith Kunz, Präsidentin von Pueri Cantores. Die soziale Komponente - gerade in Zeiten einer globalen Pandemie - spiele jedoch ebenfalls eine große Rolle. Singen im Chor schaffe ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts der Menschen untereinander.
Dem stimmt auch ACV-Präsident Marius Schwemmer zu und ergänzt, dass die Chorverbände gefordert seien, organisatorische und inhaltliche Hilfestellungen für den Neustart von Chören, die derzeit und vielleicht auch noch länger pausieren müssten, zu geben.
Beide sind überzeugt, dass sich das gemeinsam entwickelte Hygienekonzept für kirchliche Chöre bewährt habe. Diese seien seit der Wiederaufnahme der Proben nicht zu Infektionsherden geworden.