Am Dreikönigstag beginnen die Proben für die 42. Passionsspiele in Oberammergau. Die Premiere ist für den 14. Mai geplant. Zur ersten Leseprobe versammeln sich all jene Darsteller, die eine der 120 Sprechrollen erhalten haben, im Ammergauer Haus. Spielleiter Christian Stückl wird mit ihnen den Text durchgehen. Im Dezember 2019 hatte schon einmal ein solches Treffen stattgefunden in Vorbereitung auf die ursprünglich für 2020 geplanten Spiele. Coronabedingt waren diese dann um zwei Jahre verschoben worden.
Regelmäßige Tests und Hygienekonzept
Inwieweit die Omikron-Virusvariante und die Entwicklung der Inzidenz-Zahlen die Vorbereitungen weiter beeinträchtigen werden, bleibt abzuwarten. Letztlich bleibe als Lösung, um sich bestmöglich zu schützen, neben dem Impfen nur das regelmäßige Testen und ein entsprechendes Hygienekonzept, hatte Pressesprecher Frederik Mayet zuletzt immer wieder betont. Damit habe man im Münchner Volkstheater, wo Stückl Intendant und Mayet gleichfalls Pressesprecher ist, gute Erfahrungen gemacht.
Über 100 Vorstellungen geplant
Geplant sind in Oberammergau 103 Vorstellungen, die letzte Aufführung des Spiels vom Leiden und Sterben Jesu soll am 2. Oktober zu sehen sein. Das Passionstheater umfasst knapp 4.800 Sitzplätze und ist damit die größte Freiluftbühne mit überdachtem Zuschauerraum weltweit.
Gelübde aus dem Jahr 1633
Die Passionsspiele gehen auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauer, in jedem zehnten Jahr das Leiden und Sterben Christi auf die Bühne zu bringen, sofern niemand mehr an der Pest sterben sollte. Über 2.000 einheimische Laiendarsteller, Sänger und Musiker werden diesmal mitwirken und damit fast die Hälfte der Dorfbewohner.