Tägliche Tests für alle zu den Passionsspielproben

"Wir müssen die Schwächsten schützen"

Zum bevorstehenden Start der Proben für 2022 setzt die Leitung der Oberammergauer Passionsspiele auf tägliche Corona-Tests für alle. Abstände einhalten oder Maske tragen vertrage sich nicht mit dem künstlerischen Arbeiten.

Passionsspiele Oberammergau  / © Katharina Ebel (KNA)
Passionsspiele Oberammergau / © Katharina Ebel ( KNA )

"Wir sind die ganze Zeit schon davon ausgegangen, dass wir das genau so machen müssen, mit einem guten Hygienekonzept", sagte Frederik Mayet, Jesus-Darsteller und Pressesprecher, der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch).

Momentan sei geplant, alle Beteiligten vor jeder Probe zu testen, egal, ob geimpft oder nicht. Andere Möglichkeiten gebe es nicht, denn den Impfstatus abzufragen oder eine 2G-Regel für die Proben einzuführen, sei arbeitsrechtlich nicht möglich. Für die Zeit der Passionsspiele seien alle Beteiligten bei der Gemeinde angestellt.

Geschultes Personal oder kleines Testzentrum

"Wenn wir Proben veranstalten, auf denen es Geimpfte und Ungeimpfte oder auch Kinder zusammenkommen, müssen wir die Schwächsten schützen", betonte Mayet weiter: "Für uns ist wichtig, dass wir proben können und das möglichst sicher für alle Beteiligten." Dafür müsse geschultes Personal eingestellt oder ein kleines Testzentrum errichtet werden.

Im März 2020 hatte die Spielleitung beschlossen, die alle zehn Jahre stattfindenden weltberühmten Passionsspiele wegen der Corona-Pandemie gleich um zwei Jahre zu verschieben. Die Premiere soll am 14. Mai 2022 über die Bühne gehen. Bis zum 2. Oktober sind 103 Aufführungen geplant.

Bis zu 900 Menschen gleichzeitig auf der Bühne

Ab Mitte November sollen sich Chor und Orchester wieder zu Proben treffen, Anfang Dezember sollen die Spieler zu einer ersten Leseprobe für die Passion 2022 zusammenkommen, im Januar sollen die szenischen Proben beginnen. Bei den größten Massenszenen der Passion sind bis zu 900 Menschen gleichzeitig auf der Bühne.

Die Passionsspiele gehen auf ein Gelübde von 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauer, in jedem zehnten Jahr das Spiel vom Leiden und Sterben Christi aufzuführen, falls niemand mehr an der Pest sterben sollte.


Quelle:
KNA
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