Dies äußerte er am Montag bei einer Pressekonferenz. Die geplante Reform müsse jedoch im Lichte der Brüderlichkeit geprüft werden, denn sie gebe Erwachsenen die Macht über die Person, die gezeugt werde, so der Erzbischof von Rennes. In dem Ausschuss sei das Wort der "Brüderlichkeit" nicht gefallen, doch umso öfter das der "Gleichheit"
Projekt von Staatspräsident Emmanuel Macron
Ab kommenden Montag wird der Reformvorschlag wieder in der Nationalversammlung diskutiert. Die Bioethikreform, mit der etwa die künstliche Befruchtung für lesbische Paare erlaubt werden soll, ist ein Projekt von Staatspräsident Emmanuel Macron. Nach einer landesweiten Konsultation befasste sich die Nationalversammlung erstmals im vorigen Sommer mit dem Thema.
Umfragen zeigen laut d'Ornellas, dass die Bevölkerung nicht mit dem geplanten Gesetz übereinstimmt. "82 Prozent der Franzosen glauben, dass der Staat kein Recht hat, einem Kind den Vater zu entziehen", so der Erzbischof. 91 Prozent hielten es nicht für "gut", wenn ein Kind nur von einer Frau aufgezogen werde und 93 Prozent hätten angegeben, dass der Vater eine wesentliche Rolle beim Aufwachsen der Kinder spiele.
Debatte um Bioethikreform
"Die Kathedrale der französischen Bioethik" werde nicht mit Etiketten wie "progressiv" oder "reaktionär" gebaut. Das Argument, die Legalisierung der künstlichen Befruchtung entspreche dem Fortschritt der Technik und dem Lauf der Geschichte sei, wies der Leiter der Bioethik-Kommission der Französischen Bischofskonferenz als Zeichen von "Resignation, Schwäche und Faulheit der menschlichen Intelligenz" zurück.